Hallo Mädels,
ich lese hier ab und zu mit und verfasse auch mal einen Beitrag. Heute habe ich auch ein Problem.
Es geht um eine Kollegin und Freundin. Vom Alter her könnte sie meine Mutter sein. Als ich vor 10 Jahren neu in die Firma kam, hatte ich anfangs wenig mit ihr zu tun. Ich hörte von anderen Kollegen, dass sie schon häufig mit anderen Kollegen Zoff hatte, kümmerte mich aber nicht um den Klatsch.
Als vor ein paar Jahren meine Ehe zerbrach und sie davon erfuhr, fand ich in ihr, die selbst vor vielen Jahren geschieden ist, eine gute Zuhörerin und Ratgeberin. Seit dem sind wir auch miteinander befreundet, haben öfter etwas an den kinderfreien Wochenenden zusammen unternommen. Sie ist ein Mensch, der sich sehr einsam fühlt, sich seit vielen Jahren wieder einen Partner wünscht. Allerdings stößt sie auch häufig Menschen vor den Kopf, ist was Männer angeht, sehr wählerisch (so nach dem Motto: der hat schiefe Zähne und kommt deshalb nicht in Frage) In der Zeit, in der ich sie kenne, beobachte ich eine Entwicklung, die mich sehr besorgt macht. Sie entwickelt sich zu einem sehr misstrauischen, negativen Menschen, unterstellt Kollegen, manchmal auch mir, wir wollten ihr Böses.
Besonders extrem ist es, seit ich einen neuen Partner habe. Sie kann mit mein Glück einfach nicht gönnen. Ihr werdet sagen: Na, das ist doch klar, dass sie so reagiert, denn du hast ja nun weniger Zeit für sie. Ja klar, verbringe ich nun mehr Zeit mit meinem Partner. Trotzdem habe ich ihr nie das Gefühle gegeben, dass sie nun abgeschrieben ist.
Ein paar Monate später fand auch eine weitere alleinerziehende Mutter im Kollegium, mit der sie sich etwas angefreundet hatte, ihren Freund. Sie hat eine ähnliche Erfahrung gemacht wie ich und musste sich schon einige dumme Sprüche anhören.
Mein Problem: Ich mag meine Kollegin wirklich gern, müsste ihr aber eigentlich mal gehörig die Meinung geigen. Ich weiß schon jetzt, dass sie absolut beleidigt reagieren wird. Wahrscheinlich würde ihr das, da sie im Moment sehr depressiv ist, endgültig den Rest geben. Ich bin ein sehr lebensfroher Mensch. Oft gelingt es mir auch, sie aufzubauen, aber langsam merke ich, wie das meine Kräfte übersteigt. Andererseits bin ich ihr sehr dankbar, weil sie mir damals geholfen hat, die Scheidung durchzustehen.