caryl_12464846Aktueller Status
Hallo!
Wollte Euch mal auf den neuesten Stand bringen.
Die Magenspiegelung bei meinem Mann hat eine leichten Magenschleimhautentzündung ergeben, die mit Medikamenten behandelt wird. Ansonsten wurde er noch zum Neurologen geschickt wg. Taubheitsgefühlen an Hand und Fuß. Der Hausarzt hat meinem Mann auch Adressen bzgl. Mobbing-Selbsthilfegruppen mitgegeben. Dort hat er auch angerufen, fühlte sich jedoch nicht so recht verstanden und hat es dann darauf beruhen lassen :-(. Nun ja, zum 01.07. hat er eine neue Stelle und ich hoffe sehr, dass sich damit einiges verändern wird, wenn er aus der Mobbing-Situation raus ist. Das ist auch so ziemlich das einzige kleine Licht am Ende des Tunnels, was ich sehe.
Ich vermute, dass mein Mann mich völlig anders sieht und wahrnimmt als früher. Irgendwas ist total anders geworden, ich fühle mich permanent auf dem Prüfstand. Er kritisiert häufig, wie ich mich verhalte, was ich wie wo zu wem gesagt habe. Das gefällt mir gar nicht und ich gebe selbstbewusst Kontra. Dennoch ist es kein schönes Gefühl, wenn man sich dauernd beobachtet fühlt. Schwer zu beschreiben... .
Es scheint so, als sieht er mich durch eine ganz dunkle Brille und jede kleinste Kleinigkeit ist für ihn von Bedeutung und ein Zeichen, dass wir nicht mehr zusammenpassen. Ich habe mit ihm mehrfach darüber gesprochen und er meint sogar selbst, dass er das schon an sich selbst bemerkt hätte. Aber er will es halt einfach so weiterlaufen lassen.
Er hat jetzt einen totalen Egotripp, trifft sich häufig mit Freunden, hat ein neues Hobby, macht kaum mehr Pläne zusammen mit mir, will auch ein paar Tage allein in Urlaub. Er sagt, er braucht Abstand, jeder muss für sich auf die Füße kommen, und danach kann man sehen, ob es wieder miteinander passt. Damit kann ich nicht gut leben, weil die Verletzungen aus den letzten Monaten tief sitzen und irgendwann mal bereinigt werden müssten (wo er ja jedes Gespräch drüber ablehnt).
Aber ansonsten bliebe mir nur zu gehen. Und da ich noch nicht so weit bin, muss ich mich jetzt schützen und darf mich nicht mehr so verletzen lassen. Die Dame von der Eheberatung hat mir dazu ein paar Tipps gegeben. Aber dennoch hoffe ich bei jeder kleinen Besserung und bei jedem kleinen Schritt, den mein Mann auf mich zukommt, dass es wieder gut wird - und bin danach wieder enttäuscht.
Ich weiß inzwischen nicht mehr, wie lange ich das noch kann. Es geht mir zwar insgesamt ganz gut, ich kann auch arbeiten, treffe mich mit Freunden usw., aber ich merke, dass meine Gefühle leider immer weniger werden. Ich rebelliere dagegen, indem ich das Gespräch mit meinem Mann suche, indem ich ihn auch am Wochenende wieder gebeten habe, zum nächsten Eheberatungstermin mitzukommen. Aber er scheint mir nicht das, was ich brauche, geben zu können, auch wenn ich schon merke, dass er sich auch bemüht. Er ist sehr wechselhaft zu mir. Er kann irgendwie nicht aus seiner Haut, fühlt sich wie ferngesteuert, sagt er immer. Aber er meint, dass er keine Hilfe braucht sondern dass er seine Probleme selbst löst eben mit diesem Egotripp. Ich habe jedoch das Gefühl, dass uns das alles noch mehr entfremdet. Für gemeinsame Unternehmungen ist jedenfalls kaum mehr Zeit.
Ist jemand schonmal durch so ein "Jammertal" gegangen mit seinem Partner und es ist wieder gut geworden? Oder ist es der Anfang vom Ende...
LG
Traurig2008