Guten Morgen. Habe mal wieder Streit mit meinem Mann zum Thema Alkohol. Wir sind seit 12 Jahren verheiratet und eigentlich hatten wir von Anfang an immer mal wieder diesen Streitpunkt. Einige Jahre habe ich auch gerne mitgefeiert und einen mit getrunken, gib ich ja zu. Aber ich habe seit geraumer Zeit ziemliche psychische Probleme, große Selbstzweifel und kein Selbstbewusstsein und habe mich stark zurück gezogen. Vielleicht bin ich daher auch sehr dünnhäutig, empfindlich und übertreibe vielleicht. Ich habe aber das Gefühl, dass meinem Mann, sobald sich eine Gelegenheit zum trinken ergibt, alles andere, also ich, unser Sohn usw. egal ist. Er ist in keinem Verein, keinen Kegelclub oder sonstiges. Es kommt also nicht oft vor, das er trinkt. Halt nur Geburtstage, Weihnachtsfeier, Silvester, Vatertag, beim Fußball gucken mit Freunden und so. Das er eben nichts regelmäßig hat, hält er mir als Ausrede vor, dass wenn mal was íst, er auf Alkohol dann nicht verzichten will. Wir haben einen 11 jährigen Sohn und seit ein paar Wochen auch einen Welpen. Egal wo wir eingeladen sind, das er trinkt und ich früh nach Hause fahren muss wegen Kind und Hund ist selbstverständlich. In den ganzen 12 Jahren Ehe ist es 2 mal vorgekommen, das er gefahren ist und ich trinken "durfte". Wie vor 2 Jahren auf dem Geburtstag von meinem Bruder. Es war 22 Uhr, ich hatte gerade das 2. Glas Wein auf und unterhielt mich nett mit meiner Tante, da wollte er nach Hause weil er müde war. Ich musste natürlich mit, weil mein Bruder 100 km von uns wohnt. Wenn wir hier vor Ort sind, fahr ich immer allein nach Hause und er kommt dann irgendwann früh morgens mit dem Taxi nach Hause. Jedes Mal wünsche ich mir, er würde mal nicht so viel trinken und mit nach Hause kommen aber nein, wir sitzen noch nicht ganz, da ist das erste Bier schon fast leer und ich werde gar nicht mehr beachtet. Bitte ich ihn mal direkt darum, nicht so viel oder so schnell zu trinken, macht er es extra und amüsiert sich dann noch darüber. Für ihn ist, vor allem Bier, ein muss! Im Urlaub jeden Tag, beim Grillen, in Gesellschaft, beim Fußball gucken.... immer. Sag ich was, dann erst recht. Sogar unser Sohn hat mir gegenüber schon geäußert, dass er es schade findet, dass Papa oft trinkt. Sag ich ihm das, behauptet er, es stimmt nicht, oder ich hätte es ihm in den Mund gelegt. Er argumentiert immer wieder, ich solle froh sein, andere Männer gehen jedes Wochenende in die Kneipe, oder sind im Schützenverein oder ähnliches. Das hätte er ja schließlich alles nicht. Wenn z.B. Vatertag oder eine Geburtstagfeier ansteht, bin ich schon immer tagelang vorher schlecht drauf, weil ich dann genau weiß, was auf mich zukommt. Gestern hat er mir vorgehalten, ich würde immer älter und langweiliger werden. Stimmt das? Soll ich wirklich froh sein, dass er nicht jedes Wochenende inne Kneipe geht? Vielleicht noch kurz angemerkt, seinen Vater habe kannte ich nur mit "Fahne", er ist also scheinbar damit aufgewachsen, dass Alkohol trinken normal ist.