Hallo Zusammen
Ich weiss nicht mehr weiter und ich hoffe, dass ich von euch Rückmeldungen erhalte, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich fühle mich einsam, leer und hilflos und manchmal auch hoffnunglos.
Meine Geschichte: Meine Frau (32) und ich (34) sind seit 13 Jahren zusammen und davon 8 Jahren verheiratet. Wir haben zwei Kinder (3 und 8).
Vor 5 Monaten hat sie mir gestanden, dass sie Gefühle für einen anderen Mann hat. Seit mehr als einem Jahr arbeitet sie mit ihm intensiv für eine Fernsehproduktion zusammen. Vor 8 Monaten habe ich geahnt, dass es irgendetwas zwischen ihm und meiner Frau läuft. Sie haben oft abends stundenlang telefoniert und gemailt. Sie hat dazu gesagt, dass alles nur geschäftlich war, nichts persönliches. Er hat einmal am Sonntagmorgen angerufen und sofort wieder aufgelegt, nachdem ich das Telefon abgenommen habe. Ich habe meine Frau erst später davon erzählt.
Meine Frau sagte mir, dass sie sich das Ganze nicht erklären könne. Sie möchte weder mit ihm zusammen sein oder nicht mit ihm Zärtlichkeiten austauschen.
Wir haben lange darüber gesprochen und sie sagte mir, dass sie bis heute nur mich als Mann angeschaut habe. Sie habe nie andere Männer angeschaut, wie es ihre Freundinnen getan hatten. Sie hatte nur mit mir Sex gehabt, sonst mit keinem anderen Mann gehabt. Sie hat sich auch schon Gedanken gemacht, wie es sein könnte mit einem anderen. Ich habe gesagt, dass ich sie nicht aufhalten werde, wenn sie von mir gehen will.
Nach einiger Zeit verfiel sie in die Depression und machte eine Therapie. Die Zusammenarbeit mit dem anderen Mann ging weiter. Er ist 16 Jahre älter als sie. In der Therapie hat sie herausgefunden, dass sie sich in dem Mann wirklich verliebt hat. Der Kopf hat Nein gesagt und der Bauch hat Ja gesagt.Und vor zwei Monaten hat sie mir dann mitgeteilt, dass sie keine Gefühle für mich empfindet.
Nach ihrem Geständnis habe ich nur geweint. In der Nacht habe ich sie gefragt, ob wir uns nochmals umarmen können. Sie hatte sich geweigert und das war für mich ein klarer Hinweis, dass sie von mir auf Distanz geht. Am nächsten Tag habe ich mitgeteilt, dass ich ausziehen werde, sobald ich eine Wohnung gefunden habe.
Sie ging noch zur Astrologin und diese hat ihr gesagt, dass sie eine intensive Zeit vor sich haben wird. Im Herbst 2007 wird sie für sich die wahre Liebe erkennen. Auch hat die Astrologin gemeint, dass dieser Mann und sie eine Seelenverwandtschaft haben muss. Vielleicht aus einem früheren Leben.
Zwei Wochen nach ihrem Geständnis, das sie keine Gefühle mehr für mich empfindet, habe ich sie gefragt, ob wir für uns und unsere Kinder nicht kämpfen wollen und in die Ehetherapie gehen würden. Sie hat zugestimmt und aber gemeint, sie möchte erst im Herbst dorthin gehen.
3 Tage später habe ich sie nochmals angesprochen und gesagt, dass ich nicht bis im Herbst warten möchte, sondern ich möchte jetzt die Ehetherapie durchziehen. Sie hat lange gezögert und schlussendlich konnte ich sie doch davon überzeugen. Ich habe sie auch gefragt, ob sie mit mir im Ehebett schlafen möchte. Ich möchte keine Sex haben, sondern nur sie halten. Sie hat zugesagt. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen.
Wir gingen dann zum Ehetherapeut. Die erste Frage war, wie ich es empfunden habe, als ich meine Frau wieder gehalten habe, wie es war. Ich konnte dazu keine Antwort geben und habe auch gesagt, dass ich die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte. Der Therapeut hakte nach, ob ein ähnliches Gefühl sei, wie wenn meine Mutter mich umarmen würde. Ich habe dann gesagt, dass ich die Umarmung meiner Mutter nicht kenne, meine Mutter hat mich noch nie umarmt. Sie hat mich nur einmal umarmt und zwar vor kurzem, nachdem ich ihr die Mitteilung gemacht habe, dass meine Frau und ich kein Liebespaar mehr sind.
Meine Frau hat gesagt, dass sie meine Nähe als geschwisterlich und warm empfunden habe. Mehr nicht. Der Therapeut fragte nach, wie es ist, wenn sie in der Nähe dieses Mannes empfinde. Da fühle sie sich als Frau.
Für den Therapeut war es klar, dass ich bei meiner Frau unbewusst Mutterersatz gesucht habe. Für mich ging die Welt unter.
Nach der Therapie habe ich ihr später angerufen und gesagt, dass sie sich Gedanken machen soll über eine Scheidung. Ich sehe keine Chance bei ihr mehr, dann machen wir hier einen Schlussstrich. Zwei Stunden später habe ich von ihr einen Email erhalten, darin hat geschrieben, dass sie noch nicht soweit ist für eine Scheidung. Sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ja sie möchte nicht mehr für mich die Mutter/VaterRolle übernehmen (mein Vater ist früh gestorben, als ich 2/3 Jahre alt war). Sie möchte diese Rolle nicht mehr haben. Sie hofft, dass wir uns nach etwas Abstand als Mann und Frau begegnen können, deshalb wollte sie erst im Herbst die Ehetherapie machen. Sie hat Angst Frau zu werden. Sie glaube nicht, dass es mit diesem Mann etwas sein wird, weil der noch mehr Angst hat als sie ((aus anderen Gründen, die ich nicht kenne)). Sie hofft, dass sie Frau wird und dass die Flamme zwischen uns wieder entfacht.
Sie schreibt auch, wenn sie die Hoffnung nicht gehabt hätte, wäre sie nicht zu mir ins Bett gelegen und noch mit mir in die Ehetherapie gegangen.
3 Tage später haben wir abends miteinander gute Gepräche geführt. Ich habe später zu ihr gesagt, dass ich gerne mit ihr nochmals schlafen möchte, da ich ja bald ausziehen werde. Sie hat verneint. Später im Ehebett hat sie mich gehalten und geweint, ich habe umgedreht und sie umarmt. Sie flüsterte zu, dass sie mit mir schlafen möchte. Dieses Abschlussschlafen war anders als ich es mir ihr gekannt habe. Meine Frau ist ein Kontrollmensch. Und diesem Augenblick im Bett, hat sie sich gehen lassen. Es war sehr schön gewesen.
Ich bin inzwischen ausgezogen. Die Kinder halten sich abwechselnd bei ihr und bei mir auf. Mit den Kindern haben wir uns sehr gut geeinigt.
Sie kam zweimal zu mir die Wohnung. Wir haben jeweils lange Gespräche über uns geführt. Sie hat mir gesagt, dass sie nicht garantieren kann, dass sie wieder zu mir zurückkommt. Auch habe sie Angst, dass ich sie nicht mehr haben wolle, sollte ich dann ein Mann werden. Sie hat immer wieder betont, dass ich nicht auf sie warten muss. Es sei meine Entscheidung zu warten. Sie verlange es nicht von mir.
Ich habe sie auch schon gefragt, ob sie mich aufgegeben hat und sie hat verneint.
Im Email hat sie geschrieben, dass sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Gleichzeitig sagt sie mir, ich solle nicht auf sie warten. Auch schreibt sie, dass mit diesem Mann möglichweise nichts wird und trotzdem empfindet sie sehr viel für ihn. Er hat irgendetwas anziehend für sie.
Gestern hat sie nochmals gesagt, dass ich nicht auf sie warten muss. Sie muss zuerst für sich herausfinden was sie will.
Ich bin massiv überfordert, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Soll ich noch Hoffnungen haben oder nicht??? Es gibt Tage, da fühle ich nichts und möchte nur die Decke über den Kopf ziehen. Es gibt Zeiten, da möchte ich mich ganz von ihr abwenden, weil einfach wehtut. Es tauchen Fragen auf, dass wir unsere 13jährige Beziehung einfach fortschmeissen ohne dafür zu kämpfen? Warum wieso?
Und was heisst, dass sie zuerst für sich heraufinden muss, was sie will???
Ich weiss, ich habe sehr viel aufgeschrieben. Danke für die Geduld beim Lesen. Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen.
Amzo