Ich habe das noch in einem anderen Forum gepostet, hoffe, ich trete keinem auf die Füße damit :)
Hallo, ich bräuchte mal einen guten Rat! Ich bin 44 und seit fast 26 Jahren mit meinem Mann zusammen, fast 21 Jahre verheiratet. Wir haben zwei Jungs, 19 und 14. Unsere Beziehung ist gut, wir unterliegen natürlich auch dem Alltagstrott, aber machen auch einiges zusammen, unterhalten uns, haben tollen Sex.
Nun hat mein Mann Ende November '11 eine Frau, die er bis dahin beruflich kannte, näher kennen gelernt. Sie ist 34, verheiratet, seit 17 Jahren mit ihrem Mann zusammen, zwei kleine Kinder, 2 und 4 Jahre alt. Schon nach kurzer Zeit wurde diese Freundschaft sehr intensiv. Ich habe gleich eine Veränderung an ihm festgestellt, er schrieb dauernd emails, fing an sms zu schreiben, bewachte sein Handy. Er hat mir relativ schnell von ihr erzählt. Sie sei seine Seelenverwandte, mit ihr könne er Dinge teilen, die er bisher noch keinem Menschen sagen konnte. Es sei wie eine Therapie auf Augenhöhe. Er liebe sie und sie auch ihn. Baff! Da saß ich erst mal. Ich habe das Ganze zunächst hingenommen, dass er sie liebt habe ich soweit es ging verdrängt.
Ich wurde dann doch recht misstrauisch und eifersüchtig, was ich noch nie war und muss gestehen, dass ich anfing, seine emails zu lesen (das PW kannte ich, da ich ihm den account eingerichtet hatte). Es wurde in den mails klar, dass es im Januar wohl zu Zärtlichkeiten kam. Sie haben sich geküsst und waren kurz davor, es zu mehr kommen zu lassen, was dann aber nicht passiert ist. Aber es war auch klar, dass er mir zwar einiges erzählt, aber mehr verheimlicht hat. Er hat mich belogen. Mir in die Augen gesehen und versichert, er habe sie nicht gesehen, obwohl ich durch die mails wusste, dass dem so war.
Kurz vor Valentin habe ich es nicht mehr ausgehalten und ihm gesagt, dass ich alles wüsste, da ich die emails gelesen hatte. Er war völlig am Boden zerstört, versicherte mir, dass er mich liebe, mich nicht verlieren wolle usw. Er versprach mir, dass sie selbst schon erkannt hätten, dass sie ihre Partner nicht verlieren möchten, dass sie sich aber auch nicht aufgeben wollten und die Freundschaft wieder in "normale" Bahnen lenken würden. Normal sind die Bahnen dennoch nicht. Sie mailen sich fast täglich, mehrere sms pro Tag. Aus den mails (dich ich weiterhin lese, obwohl wir vereinbart haben, dass ich es nicht mehr mache) weiß ich von vielen Telefonaten, und email-Verkehr vom Büro aus, auch von mind. 2 Treffen von denen er mir nichts gesagt hat.
Vor ein paar Tagen hatten die beiden zusammen mit einer weiteren Frau einen offiziellen Termin am Abend und sind anschließend etwas essen gegangen. Soweit wusste ich es auch. Dass mein Mann allerdings erst um 4 Uhr nach Hause kommen würde nicht. Ich war natürlich wütend, zum einen, weil er es nicht einmal für nötig gefunden hat, mich mal zwischendrin anzurufen, über seine Rücksichtslosigkeit und weil mir klar war, dass sie sich an diesem Abend auch alleine gesehen hatten und habe ihn vor die Wahl gestellt: ich oder sie.
In einem guten Gespräch am nächsten Tag habe ich ihm meine Gründe geschildert, dass er mich sehr verletzt habe und es auch weiter tue, dass er rücksichtslos sei, dass ich nur so gut funktioniere könne, da ich seit Anf. Feb. ein Antidepressivum einnehme, dass ich nicht mehr könne, ich Angst hätte, dass es doch irgendwann mehr wird. Ich möchte, dass er jeglichen privaten Kontakt zu ihr abbricht, zumindest für genauso lange, wie der intensive Kontakt besteht, also mind. 2 Monate. Er meinte, er könne das nicht akzeptieren, denn er lasse sich von mir nichts verbieten ("und wenn ich dich darum bitte?" war meine Frage darauf) und hat dann versucht mir zu erklären, was sie füreinander bedeuten, dass sie sich wichtig sind, dass es eine reine Freundschaft sei, dass ihre Partner wichtig seien, dass sie ihn beflügeln würde, dass sie ihn sowohl privat, berufl. als auch in unserer Ehe (!) motivieren würde...
Wir sind zu keiner Entscheidung gekommen, wollen beide in den nächsten Tagen nochmal miteinander reden.
Natürlich denke ich an fast nichts anderes mehr. Zweifel kommen auf. Darf und kann ich ihm den Kontakt verbieten? Treibe ich ihn wieder in die Heimlichkeit, dahin, mich zu verlassen? Über Euren Rat würde ich mich freuen. Babs