tommie_12741940Freiheit muss man sich erkämpfen
Eltern zwingen ihre Kinder oft in ihr eigenes moralisches Korsett. Sie tun dies nicht weil sie ihre Kinder hassen, sondern weil sie ihre Kinder schützen wollen. Sie projizieren ihre eigenen Ängste auf ihre Kinder. Und wenn die Eltern Angst vor Muslimen oder vor Nichtmuslimen haben dann bestimmt diese Angst das Denken und Handeln der Eltern. Dies macht das Handeln aber nicht richtig! Der einzig richtige Weg ist gleichzeitig der schwierigste. Ihr müsst mit euren Eltern reden (gemeinsam mit eurem Partner). Das Ziel ist es dabei die Phobie der Eltern zu behandeln.
Es ist nicht lange her, da herrschten die gleichen Vorbehalte bei Ehen zwischen verschiedenen christlichen Konfessionen. Teilweise existieren diese Vorbehalte noch heute. Wir können es uns natürlich einfach machen und uns in das falsche moralische Korsett zwängen lassen. Aber wer in den Fußspuren seiner Eltern geht, hinterlässt keine eigene Spuren. Ein Gefühl von Individualität, Reife und Erwachsensein entwickeln wir nur dann, wenn wir unbeirrt unseren eigenen Weg gehen weil wir von dessen Richtigkeit überzeugt sind.
Aber weil eure Eltern euch lieben, habt auch ihr ein Druckmittel in der Hand. Echte Liebe ist selbstlos. Wenn eure Eltern euch also nicht nur bedingt lieben. Also nicht nur dann, wenn ihr so handelt wie sie es sich wünschen, dann werden sie eure Handlung akzeptieren.
Es gibt Mediatoren die bei der Lösung solcher Konflikte helfen können. Wenn es meine Eltern wären, würde ich ihnen öffentlich die Elternschaft absprechen bis sie einer Mediation zustimmen und sie solange nur noch mit Herr X oder Frau X ansprechen. Es ist darüber hinaus die Pflicht, Herausforderung und Aufgabe unserer Generation Modelle zu entwickeln, wie interreligiöse Partnerschaften funktionieren können.
Ich fände es persönlich sehr spannend den Imam der muslimischen Gemeinde, den Pfarrer der anderen Gemeinde und alle Eltern an einen Ort einzuladen und miteinander eure Entscheidung zu erörtern. Der Pfarrer und der Imam sind Autoritäten, welche die jeweiligen Eltern respektieren. Gebt euren Eltern und den Priestern die Gelegenheit zu klären unter welchen Bedingungen sie eurer Beziehung zustimmen.
Entweder es gibt eine Einigung, mir der alle einverstanden sind oder es gibt keine Einigung.
Wenn es keine Einigung gibt, also wenn ihr mit den Bedingungen nicht einverstanden seid, habt ihr ein Druckmittel. Den Austritt aus beiden jeweiligen Religionsgemeinden, bis sich die Konfliktparteien auf einen akzeptablen Kompromiss geeinigt haben.
Wenn es zu diesem Punkt kommt habt ihr jedes Recht den moralischen Zeigefinger gegen eure Eltern und die Priester zu richten. Und das fühlt sich verdammt gut an.
Wer einmal dieses Gefühl erlebt hat, das man hat wenn man seine eigene Entscheidung trifft weil man von ihr überzeugt ist, auch gegen alle Widerstände,
der weiß was Freiheit ist und wie sich Freiheit anfühlt.
Der hat auch gelernt das es Freiheit nicht umsonst gibt.
Dieses Gefühl verändert etwas in einem, das man sein Leben lang nicht mehr vergisst. Etwas das einem Stärke, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gibt. Ein Gefühl von Ich-kann-ALLES-erreichen wenn ich nur Mut und Ausdauer habe.
Ich hatte mein Schlüsselerlebnis mit 17.