Hallo liebe Community,
ich stehe gerade vor einer Frage von der ich nie gedacht hätte, dass ich diese mir jemals stellen würde.
Ich bin 26 Jahre alt und habe einen 1 jährigen Sohn. Mein Kleiner war nicht geplant und entstand aus einer bedeutungslosen Affäre.
Im Alter von 16 bis 21 war ich mit jemandem zusammen, der mich sehr geliebt hat. Wir führten eine sehr harmonische Beziehung. Wir wollten Beide nie Kinder und ich dachte auch nie an Hochzeit oder sowas. Mit 21 habe ich mich dann getrennt, weil ich Freiheit wollte. Wir haben am Ende zusammen gewohnt und mir war das zu viel und zu langweilig. Ich war einfach noch zu jung, als dass ich für immer so hätte weiter machen wollen. War aber auch ansonsten mit meinem Leben unzufrieden. Ich wollte mich einfach noch weiter ausprobieren und brauchte Zeit für mich. Die Liebe und das Feuer waren weg, falls sie denn jemals da waren.
Heute, 5 Jahre später, liebt er mich immer noch und wir verstehen uns auch gut. Er ist ein sehr guter Mensch und das ich ihm so weh getan hab, tut mir bis heute unendlich leid, aber ich konnte ja schlecht aus Mitleid mit ihm zusammen bleiben.
Nun ist es so, dass seit ich Mutter bin, ich mich sehr nach einem Vater und nach Geschwistern für mein Kind sehne. Ich liebe meinen Sohn so sehr und will einfach nur das Beste für ihn... er hat alle Liebe und die schönsten Verhältnisse zum Aufwachsen überhaupt verdient. Vor 5 Jahren hätte ich im Leben nie gedacht, dass ich mich einmal dahin entwickle!
Bis auf die Tatsache, dass mein Sohn keine ordentliche Familie hat, bin aber glücklich single (seit 5 Jahren) und könnte mir auch gar nicht vorstellen, jemanden neues kennenzulernen.
So... und dann ist da jetzt mein Ex, der momentan wieder sehr um mich kämpft. Und jetzt überlege ich tatsächlich was ich machen soll...
Ich weiß, er wäre ein wundervoller Vater für meinen Sohn und wir wären wundervolle, harmonische Eltern für ein weiteres gemeinsames Kind. Wir verstehen uns wirklich sehr gut. Hätten zig Freizeitunternehmungen, die wir gemeinsam gerne machen.
Ich verstehe mich auch super mit seiner großen Familie. Die Familie mag mich auch total gerne. Meine Familie mag ihn super gerne. Das wäre alles perfekt und so perfekt auch wahrscheinlich kein zweites Mal für mich zu finden.
Nur... liebe ich ihn nicht. Und ich finde ihn sexuell nicht (mehr) anziehend. Er ist für mich wie ein Familienmitglied.
Für mich war so eine "Zweckgemeinschaft" immer undenkbar. Aber ich glaube man muss loslassen von einer romantischen Disney-Liebesvorstellung... so läuft es nicht immer. Man muss Kompromisse eingehen. Ich sehe das in meinem Bekanntenkreis viel. Ich dachte immer: Wie kann man das nur machen? Aber nun... glaube ich, verstehe ich es, vielleicht.
Bei ihm kann ich mich einfach wohlfühlen und fallen lassen und einfach so sein, als wäre ich alleine zuhause.
Aber ich müsste den Sex "über mich ergehen lassen" und ein paar andere komische Marotten, die er hat, die ich auch etwas abstoßend finde, ingorieren. Mittlerweile bin ich aber so sehr mit mir im Reinen, dass mich seine Marotten nicht mehr stören würden, weil es Wichtigeres im Leben gibt.
Ich würde ihn auch nicht betrügen oder sonst irgendwie in den Rücken fallen, weil Loyalität für mich das Wichtigste ist.
Was sind eure Gedanken hierzu?