Komplizierte Beziehung zum Ex-Freund.
Hallo,
ich brauche mal Euren Rat.
Ich hatte mit einer Unterbrechung von zwei Monaten von Sommer 2004 bis zum Spätsommer letzten Jahres eine Beziehung mit einem Kollegen (bitte nicht stöhnen und sagen das war sowieso nicht ratsam). Kurz zur Erklärung ich bin mittlerweile 33 und der ist um den es geht ist mittlerweile 45 also eigentlich erwachsen, aber im Moment habe ich den Eindruck wir benehmen uns beide wie kleine Kinder
Es fing an als in eine andere Dienststelle versetzt wurde und daher in eine andere Stadt zog.
Nachdem wir damals einander vorgestellt wurden war er (er ist in der Außenstelle tätig) immer öfter wie zufällig in meinem Büro er bot mir an mir die Stadt zu zeigen/ mich zum joggen mitzunehmen/ hat mir sieben Seiten über die Eigenschaften meines Sternzeichens ausgedruckt, ließ sich auch durch zwei Absagen meinerseits für Verabredungen nicht entmutigen und machte sich vor meiner Kollegin, die mit mir das Büro teilte, quasi zum Hampelmann.
Unter anderem schickte er mir am nächsten Tag nach einem gemeinsamen Theaterbesuch mit der Büropost kopierte Lehrgänge und Anmeldungen für die Volkshochschulkurse an denen er sich schon angemeldet hatte und hätte anscheinend alles auf die Beine gestellt damit ich daran teilnehme.
Als ich zwecks einer Abstimmung in seiner Außenstelle zu tun hatte und kein Dienstwagen organisiert werden konnte, fuhr er extra mit dem Fahrrad in seiner Mittagspause fünf Kilometer zu sich nach Hause um mich mit seinem Privatwagen abzuholenkurz gesagt er hat sich wirklich Mühe gegeben, war aufmerksam - aber leider ergab sich nichts weitergehendes, obwohl ich ihm gegenüber nicht ablehnend war und begann mit ihm zu flirten. Er blieb auch nach der vierten/fünften/sechsten Verabredung zurückhaltend und hat mir immer auch noch die Hand zur Verabschiedung gegeben. Im Vorwege zu unseren Verabredungen kam er mir manchmal etwas unsicher vor, so fragte er immer nach ob es denn auch wirklich klappen würde, eine gemeinsame Bekannte sagte mir damals über ihn ein ganz, ganz netter, aber sehr unsicher, kann seine Gefühle nicht zeigen, öffnet sich nicht, hat aber auch viel durchgemacht
Nachdem ich ihn schon fast unter der Rubrik netter Kollege abgelegt hatte, kam seine Einladung zu einer 80er Party mitzukommen. Auf dieser Party wurde ich von einer mir damals unbekannten jungen Frau angesprochen: ob nichts für mich wäre?
Wie ich herausbekam war es seine Nichte (seine Schwester ist über zwölf Jahre älter als er) amüsiert fragte ich sie ob ihr Onkel nicht für sich selber sprechen könnte
Nachdem ich ihn nach zwei weiteren Verabredungen fragte was er wollte und als Antwort bekam entweder den neuen SLK oder ein BMW Motorrad hatte ich mich erstmal emotional von ihm zurückgezogen. Nach einiger Zeit merkte ich allerdings dass ich in Gedanken mehr bei meinem Kollegen war als bei irgendjemand anderem.
im Sommer 2004 waren wir dann zusammen gekommen aber nach einiger Zeit fing es an holperig zu werden, einerseits konnten wir beide die Finger nicht von einander lassen, beim tanzen waren seine Hände eher unter meinen Top als darüber, knutschen verliebt, drückten uns wie verliebte Teenies in irgendwelchen Ecken herum, wurden deshalb einmal fast in einer Gaststätte gebeten zu gehen ;-), wir schickten uns wenn wir uns nicht sahen SMS andererseits fing er manchmal wieder an mir zur Begrüßung/Verabschiedung die Hand zu geben beziehungsweise sich zu verschließen. Ich habe ihm in diesen Phasen soviel Freiraum gegeben wie er wollte und brauchte, habe nicht geschmollt wenn er keine Zeit hatte oder wenn er am Wochenende mit seinen Freunden weggefahren ist etc.
2005 bekam unsere Dienststelle eine Praktikantin vom Arbeitsamt, nach einigen Monaten wurde sie in seinen Bereich gesetzt, blonde lange Haare, langbeinig aber verheiratet, zwei Kinder und Anfang Vierzig.
Als Kollegen aus seinem Bereich immer öfter in meinem Büro auftauchten und mir mitteilten, Manu geht jeden Tag mit ihm nach Dienst joggen + regelmäßig mit ihm Essen und ich sollte nicht so blauäugig sein habe ich die Ohren/ Augen und den Mund verschlossen. Selbst als er weniger Zeit für mich hatte und als ich die Praktikantin einmal abends (Dienstschluss ist 17.00) um 21.30 an seinem Handy hatte war ich fast so weit in unserer Dienststelle zu verlangen, sie sollte in einen anderen Bereich versetzt werden.
Aber außer mich in dieser Nacht in den Schlaf zu weinen habe ich nichts getan.
Teilweise hatte ich das Gefühl eine Dreier-Beziehung zu führen, wenn wir uns abends in der Stadt verabredet hatten war sie oft bei ihm und fuhr erst nach Hause (sie wohnte ca. 70 km entfernt von uns) wenn ich sie quasi weggescheucht hatte. Durch die ganze Geschichte war ich teilweise recht angespannt sobald ich auch nur ihren Namen hörte, obwohl ich wirklich nicht zur Eifersucht neige. Aber die Tatsache dass sie immer wieder seine Nähe suchte, ihm in meinem Beisein vorschlug sie könnte ihn ja nach Hause fahren, bei der Weihnachtsfeier, dem Betriebsausflug und auf anderen Veranstaltungen immer um ihn herum sein wollte, Körperkontakt zu ihm suchte sprich ihr ganzes Verhalten ihm und mir gegenüber ging mir ziemlich auf die Nerven.
Wollte ich mit meinem Freund darüber reden meinte er hätte nichts mit ihr. Als sie Ende 2005 das Praktikum bei uns beendete habe ich mich wirklich gefreut.
Anfang 2006 wurde ich für neun Monate zu einem Langzeitlehrgang/ Aufbaustudium abgeordnet, in dieser Zeit war ich nur alle zwei Wochen am Wochenende zu Hause.
Gegen Ende dieses Lehrganges im Spätsommer kurz vor meinen Prüfungsklausuren bekam ich eine Mail von eben dieser Manu mit dem Inhalt ob sie mir eine Frage stellen dürfte: Wer von uns den Kontakt halten würde während ich in auf dem Lehrgang bin ich oder er? In der nächsten Mail folgte von ihr die Info er währe mit einer Ilonka zusammen und er hätte zu ihr gesagt das sie mir das mitteilen sollte, er hätte ihr weiterhin erzählt wie und wann er mit Ilonka zum ersten Mal geschlafen hätte, sie würde die andere sehr nett finden und hätte die beiden auch schon zusammen zum grillen eingeladen.
Um Klarheit zu schaffen habe ich bei meinem Freund angerufen, dieser meinte er wüsste überhaupt nicht wovon ich rede drehte sich aber meines Erachtens nach innerhalb dieses Telefonates (Aussagen: wir sind nicht verheiratet, du warst so lange weg, bin dir keine Rechenschaft schuldig etc) im Kreis.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich überhaupt nicht mehr wo ich stand dazu kam das meine Klausuren und damit der Abschluss des Aufbaustudium immer näher rückten, jeden Tag bis in die Nacht lernen und dann so etwas noch dazu.
Als ich einige Tage darauf in einem Internetforum zwei Beträge die unter seinem Namen verfasst worden waren fand die mit seinem Namen und den von Ilonka unterschrieben waren habe ich eine Woche nur geheultich bin nachts um zwei aufgewacht, um vier aufgewacht und in meinem Kopf spielten immer wieder die
selben Bilder von unseren gemeinsamen Zeiten. Wie ich zwei Wochen später die elf Vorklausuren und eineinhalb Monate darauf die Abschlussklausuren bestanden habe ist mir noch heute ein Rätsel.
Als ich anschließend wieder in die Dienststelle kam haben wir versucht dieses Thema so gut es ging zu übergehen, wenn wir uns über den Weg gelaufen sind haben wir beide bemüht höflich Small Talk betrieben. Teilweise nahm dieses schon tragisch-komische Züge an, zum Beispiel wenn ich morgens in seiner Außenstelle war habe ich zum Beispiel kurz an seiner geöffneten Tür Hallo gesagt um mich nach zwei Minuten zu seiner Kollegin umzudrehen, und zu dieser zu sagen ich habe nur einige Akten vorbeigebracht. Danach habe ich mich umgedreht und bin zurückgefahren, weil ich merkte das sich zwischen uns eine Spannung aufbaute, zwei Stunden später stand er in meinem Büro und fragte irgendetwas völlig Sinnloses, was weder ich noch meine Kollegin verstanden haben. Ein anderes Mal hatte ich etwas mit seinem Kollegen zu besprechen, da kommt er zufällig ins Büro.
Vor zwei Wochen erhielt ich am Freitagabend eine SMS von ihm, ob ich in der Stadt wäre und wir uns dort treffen - ich hatte mich auf den Weg gemacht in der Hoffnung das dieses ein Versuch sein könnte sich auszusprechen.
Nachdem ich am vereinbarten Treffpunkt eine halbe Stunde gewartet hatte, kam er mit einem älteren Kollegen im Schlepptau (beide nicht betrunken, aber auch nicht mehr ganz nüchtern) und legte mir die Hand um die Taille schickte aber fortdauernd SMS. Als Gerd (unser Kollege) meinte wenn wir uns etwas zu sagen hätten könnten wir das doch auch ohne Handy, versuchte ich ihm sein Handy in einer spielerischen Rangelei zu entwinden, was er mit einem Kneifen in meinen Oberschenkel und dem hochgleiten seiner Hand an den Innenseiten derselben unterhalb der Tischplatte und außerhalb des Sichtbereiches für unseren Kollegen bis er mir das Handy wieder entwunden hatte beantwortete. Mehr passierte nicht, geredet haben wir seitdem nicht darüber. außer das wir beide einige Mails mit Nebensächlichkeiten geschrieben haben und er die Bitte die ich halbdienstlich hatte zum Beispiel Weitergabe meiner Privathandynummer an eine Kollegin prompt erfüllt.
Eine Aussprache fand bisher (noch) nicht statt. Ich weiß dass das jetzt blöd klingt, ich empfinde immer noch sehr viel für ihn - aber habe Angst das wenn ich ihm eine Aussprache vorschlage das er diese ablehnt. Meint ihr dass es einen Versuch wert ist?