Ich wäre für neutrale Meinungen dankbar, da ich mich so verstrickt fühle, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Mein Mann und ich kennen uns seit knapp acht Jahren, sind etwa drei Jahre verheiratet und haben zwei Kinder (2 J. und 5 Monate). Seit unserer Hochzeit waren wir umgeben von vielen Hochs und Tiefs in unserem familiären Umfeld (jeder von uns hat einen Elternteil durch eine schwere Krankheit verloren, ich wenige Wochen vor der Geburt unseres zweiten Kindes) und diese haben sich deutlich negativ auf unsere Beziehung ausgewirkt. Im Moment weiß ich nicht mehr, ob ich ihn liebe. Es ist wenig Zeit und Raum für Zärtlichkeit oder Gespräche zwischen uns. Wir sind beide abgespannt und fertig. Zusätzlich war er jahrelang in seinem Job unzufrieden und tritt nun eine neue und bessere Stelle an, nachdem ich für ihn nach Stellen geschaut und die Bewerbungen geschrieben habe (ich habe das Zuschauen einfach nicht mehr ertragen). Eine schlechte Arbeitsteilung (irgendwie bleiben alle Sachen (Haushalt, Kinder, zusätzlich Geld verdienen, Steuerklärung, ...) doch an mir hängen) ist für mich generell ein großes Problem in der Beziehung. Unser erstes Kind ist sehr temperamentvoll und testet aktuell mit diesem Temperament alle Grenzen immer wieder aus. Meiner Meinung nach normal für das Alter und mit klaren Grenzen auch für mich zu überstehen (natürlich bin ich auch nicht verzückt von Wutanfällen mit Hinschmeißen und auf dem Boden herumtrommeln ;-) ). Meinem Mann fällt es hier extrem schwer, Grenzen klar zu setzen und auch zu halten - was immer wieder zu Konflikten zwischen uns führt. Teilweise wird er richtig laut zu unserem Kind, schlägt gegen irgendwas und geht dann wütend raus. Unser erstes Kind, das seinen Papa abgöttisch liebt, versteht die Welt nicht mehr und weint dann bei mir. Kommt mein Mann dann wieder, ist der Tag - teilweise auch das ganze WE - gelaufen, seine Mundwinkel hängen und er kommuniziert nur noch in Grunzlauten oder genervten Sätzen mit uns. Unser zweites Kind nimmt er mittlerweile manchmal auf den Arm, wenn er zuhause ist - wickeln, baden, spielen sind aber grundsätzlich bei unserem zweiten Kind komplett meine Aufgaben. Mit beiden Kindern alleine will er nichts unternehmen (bspw. mal alleine in den Park gehen), weil ihm das zu viel ist. Ich bin einfach kaputt und fertig. Unser zweites Kind schläft extrem schlecht und mein Mann schläft auf der Couch, damit er für den Job fit ist, da ich ja zuhause bin. Trotzdem wäre es einfach auch einmal schön, wenn sich auch einmal jemand um mich kümmern würde und nicht ich mich immer um alle anderen kümmern müsste. Ich bin so unglücklich und weiß einfach nicht weiter. Er schiebt alles immer auf die Anspannung und seinen Stress, aber andere Väter arbeiten doch auch und sind vielleicht nicht immer zufrieden und trotzdem werden die Frauen doch begrüßt beim Nachhausekommen, die Kinder nicht so viel ungerecht angemotzt und der Frau vielleicht auch einmal etwas abgenommen. Ich habe den Eindruck, dass ich alles einfordern muss und er gar nichts von alleine sieht. Und langsam sehe ich einfach keine gemeinsame Zukunft mehr. Ich halte sein permanentes Gejammere über alles nicht mehr aus. Aktuell bin ich finanziell jedoch vollständig von ihm abhängig, aber das kann doch kein Grund sein, zu bleiben, oder?