Hallo zusammen,
mein Freund und ich sind seit über einem Jahr zusammen. Das ist zwar nicht so lange, aber für uns beide war es die große Liebe von Anfang an.
Nun hatten wir in letzter Zeit viele Probleme, so dass ein ständiges Auf und Ab unseren Alltag prägte und sogar Kleinigkeiten richtig eskaliert sind.
Irgendwann fassten wir uns endlich ein Herz und sprachen über unsere Fehler und sahen ein, dass wir beide daran Schuld waren, dass uns aber nichts auf dieser Welt trennen könne. Wir beschlossen noch einmal bei Null anzufangen und uns keine Vorwürfe mehr zu machen.
Oberflächlich betrachtet klappte das auch gut. Wir stritten nicht mehr, redeten über aufkommende Ungereimtheiten etc.
Doch innerlich konnte ich das alles nicht verarbeiten. Ich weinte oft, wenn ich alleine war, konnte kaum essen und fühlte mich irgendwie allein.
Selbst auf der Arbeit wurde ich täglich gefragt, ob alles in Ordnung mit mir sei.
Da mich der ganze Streit der vergangenen Zeit so runter riss, schrieb ich meinem Freund einen Brief wie es in mir aussieht. Wirklich komplett ohne Vorwürfe. Ich schilderte ihm meine Ängste und dass mich diese Streitigkeiten so traurig machten, dass ich an unserer gemeinsamen Zukunft zweifle und Angst habe, daran zu zerbrechen.
Ich bat ihn, in dieser schweren Zeit für mich da zu sein, da ich ich momentan mehr denn je brauchte.....
Gestern rief mein Freund an, nachdem er den Brief gelesen hatte und war richtig fassungslos. Er sagte, das alles käme für ihn aus dem Nichts und es wäre schwer für ihn damit umzugehen. Ich verstand das natürlich, doch ich bat ihn, einfach für mich da zu sein, damit ich diese Blockade in mir überwinden konnte.
Er war sehr zuvorkommend und versicherte mir, für mich da zu sein. Heute Abend wollte er zu mir kommen, doch nun kommts:
Heute Morgen rief er an und sagte, dass das Alles zu viel für ihn sei, dass er die ganze Nacht nicht schlafen konnte und es ihm so schlecht ginge, dass er erst einmal ein paar Tage seine Ruhe bräuchte, um alls zu verarbeiten.
Für mich war das wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bettelte förmlich um seine Zuneigung, doch bekam stattdessen einen Arschtritt.
Er meinte, ich sei zu egoistisch und könne nicht erwarten, dass er für mich da ist, wenn es ihm selbst schlecht ginge. Und im Endeffekt wäre es ja meine Schuld, da für ihn in letzter Zeit alles perfekt war und er nicht verstehen könne, warum ich mir selbst solche Probleme machte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir trennten uns am Telefon. Einfach so. Nach über einem Jahr.
Ich fühle mich leer. Spüre weder Wut noch Trauer, bin einfach nur fertig mit den Nerven.
Ich begreife das nicht. Dieser Brief war ein Hilfeschrei und die dringende Bitte nach seiner Zuneigung.
Ich weiß gerade wirklich nicht, was ich von seiner Reaktion halten soll.
Habe ich da wirklich zu viel verlangt?
Ich wollte doch einfach nur, dass er für mich da ist und jetzt mache ich mir tierische Vorwürfe.
Bitte sagt mir eure Meinungen, ich kann das Ganze gerade nämlich überhaupt nicht objektiv betrachten.
Danke euch vielmals im Voraus :-(.
LG