hallo allesamt, ich habe noch nie in ein forum geschrieben, aber heute hatte ich eine diskussion mit meinem freund und nehme das zum anlass mal objektive meinungen einzuholen.
kurz um: er 27, ich 26. wir sind seit mehr als einem jahr zusammen. wir führen seither auch eine fernbeziehung, weil er soviel reist und sehen uns nur einmal im monat.
er ist toll. alle männer, die ich vorher kennengelernt hatte, waren da nicht annähernd so wie er. er ist aber halt ein stereotyp eines rationales mannes. anzugträger. spiesig. sehr rational. kein träumer. emotional sehr geordnet und gefestigt. ich bin da genau das gegenteil von. blumig, empathisch, emotional, weine auch mal schnell, albern, spielerisch. prinzessin. Z.B. freue mich jedes mal riesig kurz bevor ich ihn sehe, da könnte ich auseinander bersten, er nimmt mich dann auch immer extra lang in die arme. er freut sich zwar auch, aber ist da halt cooler. er mag meine art, sagte er auch, er mag, dass ich anders bin als er. er macht sich zwar echt oft lustig darüber, aber ich glaube er genießt es auch.
ich habe aber mehr und mehr das gefühl, dass er unsere beziehung bestimmt, was gemacht und was nicht gemacht wird, darüber hat er immer das letzte wort, das lässt er sich nicht nehmen. er entscheidet in letzter instanz. bspw. für das juli treffen kam er in die stadt, wo ich anbei wohne und nahm sich ein hotel. ich wohne noch zu hause in einem vorort. wir hatten zeit von do bis so. wo er aber auch zwei geschäftstermine wahrnahm. das zimmer war aber nur für eine person, ich konnte da also nicht schlafen. ich habe verständnis gezeigt und versuche bescheindenheit zu zeigen, immerhin sehen wir uns überhaupt. eigentlich war ja abgemacht, dass wir zusammen an die nordsee fahren für paar tage, das wollte er dann aber nicht, weil er zu viel zu tun hätte und weil er keine lust hatte dann noch lange auto oder bahn zu fahren bis an die see.
ich sagte ja, gut, ich akzeptiere. ich wollte einfach auch keine diskussion.
ich hasse diskussionen, vorallem, weil ich da nicht mit recht herauskomme. er gewinnt jedes mal, er ist anwalt und richter. und er stempelt mich dann auch gerne während der diskussion, vorallem sei ich zu unüberlegt. oder findet irgendeine andere schuld an mir oder, dass ich nur die schuld an ihm sehe. was nicht stimmt, ich will mich dann einfach auch wehren dürfen, das mag er aber nicht gern sehen, er meint dann, ich könne das nicht richtig. telefonieren tun wir nur, wenn er zeit hat. skypen gar nicht, das mag er nicht. küssen tun wir uns nur, wenn er das initiierte, also so ein kleiner kuss pro tag. wenn ich ihn küsse, dann schubst er mich in der regel weg, deswegen küsse ich ihn auch nie. sex nur, wenn er lust hat und wie er es mag. ich würde soooooooo gerne mal auf seinem schoss sitzen, das mag er aber auch nicht. oder zwischen seinen beinen sitzen mit meinem rücken an seiner brust. das mag er aber auch nicht. also eigentlich fasse ich ihn die meiste zeit nicht an, obwohl ich sooo gerne würde. er mag das aber nicht. also fasse ich ihn auch nie an.
zurück zum juli treffen: wir haben all das gemacht, was er wollte, er führte mich auch ins kino, und essen waren wir auch. aber alles klar als seine entscheidungen. eine frage von mir aus, ob wir in einem fotoautomaten fotos machen könnten wurde sofort abgelehnt. ich habe dann keine eigenen ideen mehr eingebracht. am samstag abend, war es dann wieder zeit, dass ich nach hause fahren muss. ich habe also meinen freund einen monat nicht gesehen und ich kann dann nicht mal mit ihm einschlafen. für ihn war das einfach rational: er hatte viel zu tun, ist trotzdem in meine stadt gekommen, hat mich ausgeführt, mit mir zeit verbracht, das müsse mir ja jetzt mal reichen. in mir war das aber nicht so, ich fände, er hätte sich nicht so ein teueres zimmer buchen sollen, dann hätten wir beide auch in einem günstigeren untergekommen oder wir hätten sonst wo in die nähe fahren können, um alleine zu sein. das habe ich ihm so erst mal nicht gesagt, vor lauter trauer habe ich dann geweint. und dann mich offenbart, dass ich ihn sooo vermisst habe und ich nicht mal bei ihm schlafen kann. dann hatte er das doch zu gelassen, aber ich merke dann auch was er denkt oh dieses kindische, unbescheidene kind, immer ich will, ich vermisse, ich dies ich das, dann sagte er auch hast ja wieder das bekommen, was du willst, kleine hexe.
so denkt er dann auch über mich, ich sei unbescheiden, zickig, aufbrausend. mir fehle die gewisse güte, einfach mal nicht etwas zu wollen. aber ich ziehe doch schon soviel von mir zurück, wir sehen uns doch schon so wenig, wir reden doch schon so wenig. und ja er hat recht, ich werde manchmal echt zickig, aber weil ich mich von ihm zur seite geschoben fühle oder weil ich dann den großen drag verspüre ihn zu küssen oder auf seinem schoß zu sitzen, es aber nicht kann. oder ich bin einfach zickig, weil ich ihn vermisse. das habe ich ihm auch gesagt, neuerdings sagt er das sind allerweltsargumente. wenn ihn aber einer seiner kumpel fragen würde, weiss ich er würde sagen die bekommt so viel von mir, ich schenke ihr so viel, dann will sie auch noch telefonieren, und nähe, und aufmerksamkeit, und immer sooo eigenwillig.
ich sage doch schon echt die meisten male einfach ja. weil er es hören will, auch wenn ich anderer meinung bin, sage ich ja. wenn ich es nicht tun würde, gäbe es diskussionen.
die sache ist auch, dass ich mich selber nicht mehr reflektieren kann, weil ich ihm alles glaube, was er sagt. aber er versteht mich nicht, wie ich ihn verstehe. bin ich wirklich so unbescheiden ? bekommt ihr von euren männern mehr ? oder weniger ?