Mein Freund und ich sind in etwa ein Jahr zusammen. Wir kommen beide aus schwierigen Verhältnissen und sind damit unterschiedlich umgegangen. Ich hab mir den A** aufgerissen, Schule gut gemacht, Uni gut gemacht und nun hab ich deutlich mehr Kohle und n guten Job.
Ich weiss, wie es ist, nichts zu haben und ich weiss wie es ist zu hungern- Deswegen will ich ihn nicht im Stich lassen. Anders als ich hat er aber beschlossen, die Schule nach der Hauptschule nicht weiter zu machen und hat nun immer schlecht bezahlte Jobs in Teilzeit und echt wenig Kohle. Ich helfe ihm oft aus, aber langsam werde ich genau deswegen unruhig. Letzten Monat habe ich doppelt so viel Geld für ihn wie für mich ausgegeben, aber es gibt immer noch etwas, wo er sich Geld "leihen" muss (das krieg ich nicht zurück) und er ist jetzt auch nicht unbedingt geizig. Er gönnt sich gerne was und ja, wenn er Geld hat, auch mir.
Ich bin das erste Mal in meinem Leben in der Lage, dass ich mir nicht Gedanken machen muss, wie ich Essen bezahle, ob ich mir was Neues anzuziehen kaufen kann etc.- und ich würde das gerne genießen. Einfach mal nur um mich kümmern müssen. Bis jetzt war ich immer noch für kleine Geschwister und Eltern mit zu ständig. Mein Geschwister arbeiten inzwischen auch und deswegen sind meine Probleme ja eigentlich gegessen.
Was denkt ihr ? Bin ich einfach geizig? Wo lege ich am Besten die Grenze an um zu sagen : Versorge dich selbst ? Seine monatlichen Ausgaben sind auf jeden Fall immer mehr als die Einnahmen - den Unterschied begleiche ich. Dazu kommen noch Kleinigkeiten. Mich nervt denke ich, dass er sich gefühlt mehr gönnt als ich mir und ich wieder das Gefühl habe, verantwortlich zu sein. Zum Beispiel : Wenn er sich was aus m Inet bestellt, schickt er das an meine Adresse. Wenn er die Rechnung nicht bezahlt, kommt der Inkassobrief auch an mich. Das hat er dann geregelt, aber ... ach mei, wie gesagt : Ich habe deutlich mehr und ich weiss nicht, ob ich bloß geizig bin und mich anstelle oder ob er eher den Fehler macht. Was denkt ihr?