Hallo an alle,
ich habe eine Sache über die ich schon länger grübel und diskutiere mit meinem Partner und frage mich nun langsam, was ich noch tun soll.
Es geht um die Hausarbeitverteilung in einer Beziehung. Wir sind seit einem Jahr zusammen. Er 30, ich 31. Ich arbeite meine ca. 43/45 Stunden die Woche (Überstunden dürfen nicht abgefeiert werden) und studiere nebenbei. Er arbeitet seine 38 Stunden, wenn er mal länger bleiben muss, dann darf er das gleich die nächsten Tage abfeiern. Ich gönne ihm das und das ist auch nicht das Problem. Fahrtwege haben wir die gleichen zum Job. Wir wohnen in einem Haus mit Garten, kinderlos, mit 2 kleinen Nagern.
Mein Partner meint, dass ich, wenn ich dann mal Zeit habe (nach 19.00 Uhr nach der Arbeit, dann wenn ich nicht lerne, am Wochende) die Hausarbeit (kochen - sowieso jeden Tag - , putzen, bügeln, aufräumen, einkaufen, wischen, um die Tiere kümmern, etc.) zu so gut wie 100% alleine machen könne, da dies Frauenarbeit sei. Er sieht das Herausstellen der Mülltonne schon als Belastung und hält mir dann vor, dass ich das nicht auch noch gemacht habe.
Bei seiner Mutter hätte er früher auch nichts tun brauchen und seine Brüder und sein Vater auch nicht. Seine Oma hätte immer ihm eingetrichtert, dass in der Hausarbeit Männer nichts zu suchen haben. Seine Brüder und sein Vater wären auch der Ansicht und dass ich anders denke, wäre so, dass ich eben aus der Großstadt käme und mich noch nicht an das Dorfleben gewohnt hätte. Ich bin hier zugezogen vor einem Jahr.
Ich finde das unmöglich !
Wir streiten uns jede Woche über das Thema. Er sagt, er bräuchte seine freie Zeit für seine Hobbies (Sport, Freunde, etc.), weil er sonst unleidig wird und aggressiv und außerdem würden Frauen doch mit Freude kochen und bügeln, etc. Seinen Kollegen meinen, dass ich komisch drauf wäre, weil bei ihnen daheim auch alles die Frau macht (mit Freude !!!) und Männer, die im Haushalt was tun Weicheier wären. Seine Brüder und sein Vater reden das gleiche.
Somit meint er, dass wenn das so viele sagen, seine Ansicht nicht falsch sein kann. Auch wenn wir diskutieren, dann kommt immer wieder, dass ER nicht versteht, wie ich drauf bin, da er es eben nicht anders kenne und überhaupt von selber nicht auf die Idee käme zu bügeln oder sowas zu tun, weil er es so nicht kenne, es wäre für ihn dann wie "in einer komischen Welt leben".
Ich liebe ihn (trotzdem) und wir haben ansonsten superviel Spaß zusammen und die gleichen Ansichten, außer der Haushalt, und dies wird immer mehr zum Hauptthema und Beziehungsstresser.
Wer kennt solche verzwickten Situationen ? Wie sieht es bei Euch in der Partnerschaft aus ? Schon blöd, dass man sich fragen muss, ob man normal ist, wenn man den Partner im Haushalt um Hilfe bittet. .
Wer hat so eine Situation schonmal zum Positiven wenden können ? Geht das überhaupt ? Ich grübel und grübel und mache mir Gedanken um die Zunkunft mit ihm !
Gruß
Schela