Hallo an alle. Ich habe folgendes Problem : ich lebe seit 4 Jahren in einer Fernbeziehung, welche sich letztenendes in 2-4 wöchigen Abständen "dahinschleppt". Wir harmonieren in der wenigen Zeit, die wir miteinander verbringen, recht gut miteinander...meines Erachtens zum einen aus einer Bequemlichkeit heraus, da wir viel unterwegs sind ( Urlaub) zum anderen aber auch in der beiderseitigen Angst, einen liebgewordenen Menschen zu verlieren. Wobei die Liebe hier eher eine von ihrer Seite aus einseitige Sache ist, da ich mich schon lange frage, ob ich sie nun "liebe" eher eher nur als liebgewordenen Menschen fast "benutze", da ja unsere wenigen gemeinsamen Zeiten recht harmonisch ablaufen. Zum anderen aber fällt mir ein Trennungsgedanke extrem schwer.....nur das vorsichtige Ansprechen meiner "Unzufriedenheit" führt sofort zu ( psychologisch gesehen erpressenden...) Weinattacken, die in mir ein defintiv ! nicht zu beschreibendes Mitleid erwecken. Fakt ist, dass dieses Thema dann letztenendes wieder im Keime erstickt wird....zum einen aus meinem Mitleid heraus, zum anderen , ehrlich erkannt , auch aus (m) einer Bequemlichkeit. Nun habe ich vor einem Jahr eine Frau im Internet kennengelernt. Anfänglich verband uns der Sex, aber im Laufe der Zeit ist daraus eine Verbindung entstanden, die mittlerweile beidseitig nervlich extrem belastende Formen angenommen hat. Seit 6 Monaten vertröste ich meine "Geliebte" (ich mag sie gar nicht so bezeichnen), verstricke mich in Lügengebilde, weil ich es nicht schaffe, mich zu lösen. Sie möchte inzwischen unabdingbar eine Beziehung, und ich gebe zu, dass sie eine sehr lange Geduldsleine hat und meine Lügen sie natürlich nervlich fertig machen. Ich kann sie nirgendwo öffentlich mitnehmen, andererseits haben wir schon viel Zeit miteinander verbracht . Grundsätzlich könnte ich mir durchaus eine Beziehung mit ihr vorstellen, auch wenn es "Kleinigkeiten" gibt, die uns in einer Beziehungsansicht unterscheiden. Diese widerum machen mir ab und an auch Gedanken. Allerdings sind wir beide alt genug, zu wissen, dass es das perfekte nicht gibt. Ich hadere und hadere, kann mich aber einfach nicht zu einer Beendigung meiner Bez. entschliessen ; ich denke auch aus einer Angst heraus, dann, in der neuen Bez. zu "scheitern". Leider sind inzwischen beide Beteiligten ( meine Partnerin, die natürlich auch beteiligt ist, ist zu allem übel dann auch noch völlig ahnunglos) durch Mißtrauen, Streit ; lügen, ewiges "wieder-versöhnen" dermaßen angeschlagen, als das eine Beendigung dieser Sache am sinnvollsten erscheint. Das widerum funktioniert auch nicht, oder wenn, nur bedingt. Kurzfristig.Natürlich ist es inzwischen soweit, als dass mir seitens meiner "Geliebten" kein Wort mehr geglaubt wird...insbesondere, da ich mit meiner Partenerin noch Urlaube verbrachte, was sie zusätzlich sehr verletzt. Auch mein inzwischen völlig verkorkstes Seelenleben betrachtet sie als Lüge. Natürlich könnte man jetzt als "aussenstehender" sagen , dass ich mich einfach NUR zu entscheiden habe. Ich stehe ansonsten als realistischer , bodenständiger Mann mitten im Leben und habe keinerlei andere Probleme, bin aber einfach nicht in der Lage, eine finalen Strich zu ziehen...wie immer der auch aussehen mag.Ich denke oft darüber nach, ob ich feige, bequem oder einfach nur ein Dreckskerl bin. Warum ich mich nicht trennen kann. Andererseits liebe ich die "Geliebte" , gleichzeitig aber hat meine Partnerin bei mir aufgrund ihrer grundehrlichen und liebenswerten Art einen dermaßen hohen Stellenwert, als dass ich ihre Welt nicht zerstören mag. Und auch ihr Leid nur schwer ertragen könnte !!
Das alles mag nun recht einfach klingen, aber ich suche nach Denkanstößen, weswegen ich so bin und handele . Ich erkenne klare Verlustängste bei mir und hangele mich somit durch (eigentlich mittlerweile zwei ..) Beziehungen.
Ich kann das niemandem noch weiter so antun...auch mir nicht. Ich wäre um den ein oder anderen Denkanstoß sehr dankbar .....