Ich habe vor ein paar Tagen hier schon einmal Rat gesucht, jetzt hat sich die entsprechende Geschichte leider weiterentwickelt:
Die Kurzfassung war die, dass ich mit meiner geliebten Freundin etwa vier Jahren zusammen war. Vor 2 Jahren lernte sie kurzfristig einen anderen Mann kennen, begann sich mit ihm zu treffen und verliebte sich ihn ihn, beendete die Beziehung und begann eine Beziehung mit ihm. Diese dauerte 2 Monate. Danach beendete sie diese wieder, bat mich inständig um Verzeihung und wollte wieder zurück. Sie beteuerte, einen riesigen Fehler gemacht zu haben und erst dadurch meinen Wert erkannt zu haben. In vielen langen Gesprächen erkannte ich den Menschen, den ich liebete, wieder. Da ich sie immer noch abgöttisch geliebt habe, habe ich nicht lange gezögert und ja gesagt. Es folgten viele harte, tränenreiche Gespräche. Irgendwie haben wir es geschafft, diese Hypothek abzutragen - oder vielleicht doch nicht ?
Mittlerweile waren wir wieder 1 1/2 Jahre glücklich zusammen, es gab einige Probleme (u.A. Sex), vielleicht kam es deswegen soweit, dass wieder eine Krise ausbrach, sie sich nicht mehr über sich selbst klar war. Diese Unsicherheit war die Hölle.
(Mehr steht in meinen alten Beiträgen von vor etwa 5 Tagen.)
Heute haben wir uns getrennt, unter sehr sehr vielen Tränen, weil es wahrscheinlich einfach keine Zukunft hat.
Es ist so absurd, jeder hatte im anderen eigentlich den Menschen gefunden zu haben, den man über alles liebt, aber entweder nicht sexuell begehrt oder den man aus Angst ihn zu verlieren gerade verloren hat.
Dies ist nur ein Auszug unserer sehr intensiven und wundervollen Zeit, die jetzt vorbei ist.
Viele hier haben mir zu diesem Schritt geraten, manche auch nicht -
ich danke allen für die ehrlichen und einfühlsamen Ratschläge, die mir auch geholfen haben, Dinge zu erkennen, die ich selbst verdrängt habe und mein Selbstwertgefühl aufrecht erhalten haben.
Mein Verstand hat mir geraten, es zu beenden, im Herzen liebe ich sie, aber die Angst und die vielen Fundamentalkrisen kann ich auch nicht mehr ohne Schaden ertragen.
Jetzt bin ich alleine, liebe sie immer noch und muss damit fertig werde. Das wird sehr sehr lage dauern. Wenigstens habe ich jetzt Gewissheit, aber trotzdem das Gefühl, einen grossen wunderbaren Diamanten ins Meer gewofen zu haben.
Kann das sein ? Kann man sich von Herzen lieben, zeitweilig in Krisenzeiten alles vergessen, was man hat, alles hinschmeissen, riesiger Vertrauensbruch, Reue, Rückkehr, wieder Krise - alles zu zweit ist wunderbar, aber irgendwie geht es einfach doch nicht ?
Ich habe alles versucht, mir aber gleichzeitig ein 'zweites Standbein' aufgebaut, in dem ich Freundschaften, Hobbies usw. mehr als vor der ersten Trennung gepflegt habe - aus Angst, sie zu verlieren und dann wieder ganz alleine darzustehen ? Und damit am Grab mitgegraben ? War das falsch ? Aber jetzt bin ich allein. Und doch würde ich gleichzeitig alles für sie tun, auch jetzt noch, wo es vorbei ist.
Und sie bezeichnet ein Schlussmachen wegen einer unglücklichen Affäre als "schlimmsten Fehler, den sie je gemacht hat" und 1 1/2 Jahre später als "erhobener Zeigefinger" ?
Und trotzdem ist die Trennung schmerzhafter, als man es sich vorstellen kann.
Bin ich verrückt oder ist das normal ?Habt ihr ähnliches erlebt ? Wie vergisst man einen Menschen, der fast 4 1/2 Jahre alles war - bester Freund, Ansprechpartner, Schwester, Freundin und vieles mehr in einem ?
Ich glaube, das wird sehr hart.