Hey da draussen,
Ich komme gerade aus einer zweimonatigen Beziehung raus. Ich bin 17, meine Freundin etwa eineinhalb Jahre jünger als ich. Als ich die Beziehung eingegangen bin bekam ich von einem guten Freund bereits den Hinweis dass sie schwierig sei...
Jedenfalls wollte sie wohl bereits etwas länger etwas von mir, wir kennen uns aus der Schule, sind aber aus unterschiedlichen Jahrgängen. Sie hat sich dann meine Nummer besorgt und der Rest kam über die Sommerferien, in denen wir uns leider nicht sahen, sondern nur miteinander schrieben, sie war 6 Wochen in Urlaub...
Im September küsste ich sie dann das erste mal und an ihren Augen konnte ich auch erkennen, dass sie wahnsinnig verliebt in mich sein musste.
Der Oktober lief dann großartig, ich gehörte praktisch zu ihrer Familie, war so oft es ging bei ihr und alles war gut.
Kaum dass es November wurde schlug dann alles um, schneller als ich es realisieren konnte. Ich versuchte nach wie vor mich mit ihr zu treffen, doch sie sagte alles kurz zuvor ab. Es ging immer um irgendetwas in der Familie, irgendwer war zu Besuch und würde danach wieder ins Ausland verschwinden, jemand war krank, es gab Stress in der Familie etc.
Genaueres bekam ich nie gesagt, nur dass sie eben aus diesen Gründen keine Zeit hatte.
Das hat mich dann wahnsinnig gemacht... Ich wusste dass es ihr schlecht ging, aber nicht warum und sie nahm sich nicht die Zeit mit mir darüber zu sprechen. In der Schule fehlte sie, also konnte ich nichtmal da mit ihr reden. Irgendwann kam sie dann doch mal, ich habe sie gefragt was denn bloß los sei und dass ich ihr helfen möchte, sie meinte es wäre alles okay...
Wir hatten einen gemeinsamen Tanzkurs belegt, und an unserem Abschlussball (Ende November) war dann alles vergessen, es war wie in unserem ersten Monat, als wären wir frisch zusammen. Und dann brach in der Woche darauf wieder der Kontakt ab.
Zu ihrem Geburtstag wollte sie nichts von mir haben, ihre beste Freundin riet mir allerdings genau das Gegenteil zu machen und ihr einen tollen Tag zu bereiten. Ich sagte also alles ab, hatte zuvor bereits ein Geschenk gekauft und wollte ihr den schönsten Tag ihres Lebens bereiten.
Was soll ich sagen. Ich kam wie jeden morgen in ihre Klasse und wurde mehr oder weniger ignoriert. Gelegenheit ihr das Geschenk zu überreichen, bekam ich nicht. Okay, vielleicht wollte sie mich einfach nicht mehr, oder hatte wirklich familiäre oder andere Probleme über die sie nicht sprechen konnte und sah mich diesbezüglich als Belastung an. Aber warum konnte sie nicht mal mit mir darüber reden?
Am Tag darauf haben wir uns dann getrennt, sie wollte es, ich wollte es auch.
Soweit noch einigermaßen gewöhnlich schätze ich, halt eine Beziehung die sich schlecht entwickelt hatte.
Jetzt zum skurilen Teil:
Noch am selben Tag schickte ich ihr einen Brief in dem ich unserem morgendlichen Gespräch noch einiges (vorallem was meine Gefühle angeht) hinzufügte, mich für das ein oder andere Verhalten entschuldigte und mein Handeln erklärte.
Ich war am Ende.
Und dann schrieb sie mir ich sei süß aber sie wolle einen Schlussstrich ziehen und es dabei belassen. Kaum hatte ich das gelesen, brach ich in Tränen aus (muss ich leider zugeben).
Und dann, keine zwei Stunden später, fühlte ich nichts mehr für sie. Ich fühlte mich erleichtert, denn ich hatte bereits zuvor überlegt ob es vielleicht besser wäre Schluss zu machen und konnte nicht, da es ihr ja angeblich schlecht ging mit der Familie und ich es ihr nicht noch schwieriger machen wollte.
Aber jetzt war ich erleichtert, keine schlaflosen Nächte mehr in denen ich mir Sorgen um sie machen musste, keine Enttäuschungen mehr nach plötzlichen Absagen.
Wenn ich so darüber nachdenke frage ich mich jetzt, ob ich mir vielleicht die ganze Zeit nur etwas vorgemacht habe und mir kam der Gedanke, dass ich die ganze Zeit über vielleicht gar nicht in sie verliebt war, sondern in den Gedanken, in sie verliebt zu sein... Ich kann mir diesen schnellen Gefühlswandel nicht anders erklären, außer durch ein Trauma, aber das würde sich anders anfühlen.
Jetzt weiß ich nicht was ich denken soll, denn einerseits bin ich wie gesagt erleichtert über den Ausgang, andererseits fühle ich mich schlecht, da ich denke, dass ich womöglich gar nicht erst hätte in eine Beziehung mit ihr gehen sollen.
Wie erklärt ihr euch ihr Verhalten mir gegenüber und was haltet ihr von meinen Gedanken im Nachhinein? War mein besorgtes Verhalten vielleicht falsch? Ich schrieb ihr zwar jeden Tag wie es ihr geht und wollte ihr helfen, doch am Morgen unserer Trennung warf sie mir vor ich wäre nicht fürsorglich genug für sie gewesen, obwohl sie es ja war, die meine Fürsorge zurückgewiesen hatte. Ich fühle mich, als wäre ich über sie hinweg, oder mache ich mir da was vor? Eure Meinung würde mich brennend interessieren!
LG