Hallo,
ich erhoffe mir durch dieses Forum zusätzliche Meinungen und Gedankenanstöße. Ich versuche es kurz und knapp zu halten:
Ich lebe seit 3 1/2 Jahren in einer Partnerschaft, davon wohnen wir seit 3 Jahren zusammen. Wir sind verlobt, aber nicht verheiratet, keine Kinder nur 2 Katzen. Ich hatte vorher eine Beziehung über 2 1/2 Jahre gehabt die ich aufgrund familiärer Konflikte und Drohungen ihrerseits (Ich bring mich um weil das leben hat ohne dich keinen Sinn mehr...) beendet hatte. Nur wenige Wochen später lernte ich meine derzeitige Partnerin kennen und lieben.
Ich war damals in einer schlechten Verfassung bzgl. der Trennung, hatte Probleme mit meinem Gewicht, Depressiv wegen mangelden sozialen Kontakten, neue Stadt, Job mit Mobbing ... Im Laufe unseres ersten Jahres bekam ich mit das sie Probleme mit ihrer Vergangenheit zu ihrer Familie hatte, dazu Gewichtsprobleme, Angst vor Ärzten und Krankenhäusern (Schlechte Erlebnisse in der Kindheit). Durch den schlechten Kontakt mit ihren Eltern hatte sie ein Elternverhältnis zu ihren Großeltern aufgebaut für die sie immer da war und alles mögliche erledigt hatte. Auch zu ihrem Bruder der in einer anderen Stadt lebt hatte sie bis zu unserer Beziehung auch einen guten Kontakt aufgebaut (sie verstanden sich bis vor ein paar Jahren auch nicht richtig). Es fanden sich in ihr und mir scheinbar 2 angeschlagene Menschen zueinander.
Die Großeltern sind kurz hintereinander gestorben, der Bruder hat Probleme mit Frauen und hat damit verbundene Probleme "glückliche" Paare zu besuchen. Es brach damit alles weg. Die Familie setzte sie unter Druck als es ums Geld ging (Sie verwaltete die Konten der Großeltern) und ihr Zustand verschlechterte sich von 12/2003 immer mehr. Ich verstand mich, bis auf ihre Mutter mit niemanden in der Familie. Ich wurde geduldet aber das wars schon. Gegenüber dem Bruder war ich anfangs etwas eifersüchtig, was sich aber über die Zeit legte. Zu ihm aber ich aber auch nur einen "geduldeten" Kontakt.
Ich machte von 09/2002 bis 02/2004 eine Psychotherapie (1x Gespräch die Woche) und ging gestärkt und meiner Meinung nach gut dort raus. Ab 12/2003 gings dann bergab mit ihr. Sie verlor die Großeltern, wurde unter Druck gesetzt mit dem Erbe, fing an sich die Arme nachts zu zerkratzen, bekam Schlafstörungen usw. Sie erhielt von ihrer Familie keinerlei Unterstützung bei der Trauer der Großeltern (ihren eigentlichen Eltern). Ab 09/2004 nahm sie meine übrig gebliebenen Anti Depressiva die aber nicht anschlugen. 11/2004 begab sie sich in ärztliche Behandlung, wurde zunächst nur mit Anti Depressiva und Schlafmittel versorgt. Seit 01/2005 begab sie sich freiwillig in eine Klinik, mußte diese aber 2x wechseln da es a) Konflikte mit dem Krankenhaustrauma und später mit meiner Familie gab. Sie ist nun aus der 3ten Klinik vor 3 Tagen entlassen wurden und will eine Anschlußklinik besuchen um die "übrig" gebliebenen Probleme zu bearbeiten.
Soweit so gut. Ich mußte da der Kern ihrer Probleme die Familie war versprechen ihrer Familie nichts zu sagen das sie in der Klinik sei. Ab 03/05 wurde die Familie dann miteinbezogen und ich werde für alles verantwortlich gemacht was mit ihr geschah. In ärztlich geführten Gesprächen war ich auf einmal das Problem da sie sich ja so verändert habe wegen mir und meiner Vergangenheit (Sie hatte zwischenzeitlich ihrem Bruder von meinen Problemen mit der damaligen Ex erzählt) ... nun eskaliert alles mehr und mehr und ich weiß keinen Ausweg.
Ich wurde von ihren Eltern so massiv angegriffen und verletzt - sie bleiben stur auf ihrer Meinung, einer andere zählt nicht. Ihr Bruder hat vertrauliche Informationen die mich sehr erzürnt haben weitergetragen. Meine Vergangenheit holt mich ein da vieles ähnlich ist. Ich möchte mit ihrer Familie nichts mehr zu tun haben und da sie mit ihrer Familie ins "Reine" kommen möchte und die Hoffnung noch hat ist dadurch ein Konflikt entstanden. Wir haben schon viel geredet, aber kommen nicht weiter.
Meine Gefühle sind in letzter Zeit zu ihr sehr sehr geschmolzen, Sex gibt es bei uns nicht mal an den Wochenenden wo wir uns sehen. Vieles ist mir gleichgültig und egal. Ich bin geneigt die Beziehung zu beenden und einen Neuanfang zu machen. Klar soll man nur die Partnerschaft im Auge behalten, aber die Familie ist doch immer mit dabei. Ich kann denen einfach nicht mehr in die Augen sehen. Einiges ist ja nunmal wahr von meiner Vergangenheit aber vieles auch wieder nicht. Ich überlege eine psy. Kur zu machen um mich selbst wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich wollte sowas wie früher nicht noch einmal erleben und tue es. Es sieht bestimmt wie ein davonlaufen aus... Unserer Verlobung habe ich bereits aufgehoben da ich ich gesagt habe das ich unter diesen Umständen mein Versprechen nicht mehr einhalten kann. Sie trägt ihren Ring noch, ich nicht mehr ...
Dazu kommt noch, dass sie einen Kinderwunsch hat, ich aber dagegen bin. Leider läuft ihre Biologische Uhr schnelle als normal so dass sie sich "angeblich" laut ihrem Frauenarzt bald dazu entscheiden muss (1-2 Jahre) ...
Ich habe Angst vor der weiteren Zukunft. Meine Gesundheit steht für mich im Vordergrund und ich will nicht auch noch in Kliniken landen oder irgendwann Beziehungsuntauglich werden.
Alles sehr verworren oder? Wenn ich ins Detail gehen würde würde das Forum platzen ;-) Vielleicht hat jemand einen Rat für mich. Lohnt es sich noch weiterzumachen oder die Beziehung zu beenden? Ich ziehe letzteres zur Zeit vor ....
Vielen Dank.