Hier meine Geschichte:
Ich habe vor 2 Monaten geheiratet, wir sind seit 4 Jahren zusammen, leben seit 3 jahren in einer gemeinsamen Wohnung.
Vor ca. 5 Wochen habe ich erfahren, dass mich meine Frau vor der Hochzeit betrogen hat; auf ihrem Junggesellinenabschied hatte sie jemanden kennengelernt, diese Person zweimal getroffen und ist schließlich mit ihm im Bett gelandet, 5 Tage vor der Trauung.
An dem Abend als es passierte war ich im Ausland, habe sie nicht erreicht den ganzen Abend, was sehr untypisch ist und mir schon so blöde Gedanken gemacht. Am nächsten Tag vor die Rede gestellt, hat sie alles abgestritten.
Rausbekommen habe ich es dann erst nach der Hochzeit: ein ungewöhnlicher Anruf bei ihr, ließ mich nachfragen. Wieder erlog sie irgendeine Geschichte. Ich habe dann in der Nacht ihr Handy, dessen PIN ich noch irgendwie wusste, gecheckt und dort alles gesehen, was ich sehen musste: eine amoröse SMS, Anrufe etc.,
Dann habe ich sie vor die Rede gestellt und sie hat gebeichtet. Nach der Hochzeit hat sie den Kerl nur noch einmal gesehen, sagt sie. Es gab nur einmal Sex, sagt sie. Trotzdem zig Telefonate, wie ich inzwischen weiß. Nun gut.
Bin dann erstmal eine Woche heim zu den Eltern, ausruhen. Habe ihr klar gemacht, dass ich die Beziehung womöglich beenden werde. Zumal ich weiß, dass sie in ihren vorigen langjährigen beziehungen auch schon ausrutscher hatte. Nach einer intensiven Aussprache haben wir dann später gemeinsam beschlossen, es noch mal zu probieren. Wir lieben uns, ich sie, sie mich. Den kontakt zu dem kerl hat sie - bin mir ziemlich sicher - abgebrochen, das war meine bedingung.
Dennoch ist die Situation nun geprägt durch einen tiefen Vertrauensverlust meinerseits. Außerdem schwanken meine Gefühle enorm, was ich gar nicht gewohnt bin: zwischen tiefer Zuneigung und voller Wut! Ich muss oft daran denken, was sie getan hat.
Als "Erklärung" für ihr verhalten hat sie darauf verwiesen, dass ihr in den monaten/wochen vor der hochzeit nicht mehr klar war, ob ich sie wirklich liebe: fehlende zuneigung, ein einseitig formulierter ehevertrag haben sie stark verunsichert. außerdem hat sie seit jahren einen kinderwunsch, hier habe ich ihr wohl zuwenig das gefühl gegeben, dass ich diesen wunsch teile. obwohl ich mit ihr schon bei gesprächen zur künstlichen befruchtung war und ihr zugesichert habe, dass wir das thema nach der hochzeit angehen. jetzt ist das für mich aus gegebenen gründen erstmal nicht mehr aktuell.
Ich bin zwischenzeitlich bei einem sehr renommierten therapeuten gewesen, habe ihm die geschichte erzählt. er sagte zu mir, ich solle darauf drängen, dass meine frau eine therapie macht. er hat auf basis seiner langjährigen erfahrung die starke vermutung, dass hinter der untreue ein handlungsmuster steckt, was in krisensituationen immer wieder hochkommt/kommen kann.
Ich bitte um Eure ehrlichen Kommentare. Soll sie zum Therapeuten, hat die Beziehung noch Zukunft, ähnliche Erfahrungen? Was meint ihr?