Hallo zusammen,
manchmal tut es gut, mit jemandem über Probleme zu reden, hat mir mal jemand gesagt. Leider habe ich dazu grad niemanden und daran gehe ich kaputt.
Derzeit ist in meinem Leben der totale Wurm drin. Auf keiner Seite (Arbeit, Eltern, Beziehung, Freunde, ...) gibt es was, was mir spontan gute Laune bringt oder worüber ich mich freuen könnte.
Meine Eltern sind schon beide etwas älter. Während meine Mutter mit gebrochenen Wirbeln, einem nicht bestätigten Krebs-Verdacht und höllischen Schmerzen zu kämpfen hat, liegt mein Vater im Krrankenhaus und kämpft um sein Augenlicht, da sich ein Blutgerinsel am Sehnerv befindet. Meine Bruder scheinen auch "gut drauf" zu sein. Irgendwie Probleme in der Partnerschaft, möchte der eine nicht mit seiner Kleinen Schwester besprechen, aber ich merke, dass es ihm nicht gut geht. Dem anderen geht es auch nicht gut, ein Haufen Schulden, ein fast fertiges neues Haus, viel Arbeit und Ärger im neuen Job und auch spricht kaum mit mir.
Meine Arbeit mach ich jetzt seit gut 4 Monaten. War "Glück", dass ich dort, in meiner "alten" Firma überhaupt noch bleiben konnte - eigentlich wäre mein Vertrag sang- und klanglos ausgelaufen. Die Arbeit an sich macht wohl Spaß, aber die Strukturen sind nicht geregelt, jeden Tag kommen andere Vorgaben und da es um Reklamationen geht, hat man eh immer nur mit schlechtgelaunten Menschen zu tun. Mir wird auch vorgeworfen, dass ich mehr machen könnte, dabei bin ich fast jeden Tag ca. 11 Stunden da und könnte immernoch mehr arbeiten. Arbeitszeitverstöße habe ich auch schon, aber interessieren tut das keinen so wirklich...
Anfang des Jahres habe ich noch viele Bewerbungen geschrieben. Dazu fehlt mir jetzt die Kraft. Abends bin ich selten vor 7 uhr zuhause, dann kommt der ganz normale Wahnsinn im Haushalt. Ich wohne allein, mein Freund noch bei seinen eltern, ca 75 km entfernt.
Während er alles von seinen Eltern gemacht bekommt (die kaufen ihm sogar Shampoo und Co.), bin ich nach der Arbeit allein auf mich gestellt.
Jedes Wochenende sehen wir uns, manchmal auch in der Woche. meistens fahre ich dann mit meinem Auto zu ihm, und morgens dann direkt um 6 zu meiner Arbeit. So geht das seit mehr als 5 Jahren.
Er ist selten bei mir, da er von da seine Hobbies nicht ausleben kann. Er ist Rettungsassistent nebenbei und investiert auch sehr viel Zeit in eine Hilfsorganistation (treffen organisieren, Seminare halten, selber zu Lehrgängen hingehen,...) - auch an den Wochenenden. Damit ich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen kann, bin ich vor gut 4 Jahren auch beigetreten und so sehen wir uns dann auch meistens mit den anderen "Kollegen".
Wenn ich nach der Arbeit down bin und ihm was vorheule, meint er immer, dass ich doch weiter Bewerbungen schreiben soll. Ich möchte in seine Stadt ziehen, damit wir dann evtl. zusammenziehen.
Aber wie Bewerbungen schreiben und "guter Dinge" sein, an sich selbe glauben und zuversichtlich sein, wenn um einen rum alles kaputtgeht oder schon im Chaos liegt?
Bei mir türmt sich die Wäsche, spülen müßte ich auch schon seit Tagen, pro Nacht schlafe ich vielleicht 5 Stunden und dann träume ich von der Arbeit. Meine Freunde sind auch fast alle in der anderen Stadt, wo mein Freund wohnt. Zu einigen ist der kontakt auch weniger geworden, da ich durch mein Ausbildungsstudium einfach kaum noch Zeit hatte. und vieles habe ich aufgrund meines Freundes abgesagt und wurde dann kaum noch eingeladen oder mitgenommen.
meine beste Freundin wohnt auch in der anderen Stadt. Wir telefonieren zwar häufiger, aber sie bekommt ja vieles nicht mit und ich möchte ihr nicht immer alles vorheulen...
Ich weine viel, wenn ich alleine bin, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Leider kann ich mich nicht vierteilen oder klonen, um an allen Ecken gleichzeitig zu sein. Vieles entgeht mir, nicht einmal die Nachrichten bekomme ich richtig mit.
Meine Gesundheit ist auch nicht besser. durch den Stress habe ich sehr oft Kopfschmerzen, die auch mit Medis nicht weggehen. Einige Kollegen fragen seit ein paar Tagen, ob es mir wirklich gut geht... ich sähe schlecht aus. Ich würde kaum was essen (nehme aber unaufhaltsam zu!)...
Alles wächst mir über den Kopf. Und wenn ich mich auf etwas freue, dann geht es voll in die Hose.
Mein Freund und ich hatten vor ein paar Tagen unser 5-Jähriges. Ich hatte ein kleines Geschenk für ihn vorbereitet, hab mich chic gemacht, bin zu ihm gefahren und hab mich auf das gemeinsame Essen und einen schönen Abend gefreut.
Er hatte kein Geschenk für mich, da wir das nicht abgemacht hätten. Außerdem hatte er furchtbar schlechte Laune und keine Lust auf einen "romantischen" Abend. Er schlang das Essen runter und wollte dann nur noch nach hause. Dort schrieb er ein paar Mails und wollte schon ins Bett (21 uhr!). Ich überredete ihn noch zu einem Absacker im Café in der nähe seiner Wohnung. dort waren wir ca. 20 min. Dann wollte er wieder nach Hause und wir sind wirklich schlafen gegangen. Er entschuldigte sich kurz für den "nicht gelungenen" Abend und drehte sich dann auf die andere Seite...
Was ist denn im Moment bloss bei mir los?
Könnte schon wieder nurnoch heulen...