an0N_1236081399zDu wirst...
... vielleicht mal damit rechnen müssen, dass einer auf der Straße Dir was nachruft, in der Straßenbahn wirst Du vielleicht mal angerempelt oder blöd angemacht werden - aber das wars dann schon.
Von vornherein mit dem Schlimmsten zu rechnen, heißt nichts anderes, als dass Du Angst vorm Erwachsenwerden und vorm Leben allgemein hast. Die Frage ist nur: Warum? Es geht nicht wirklich darum, dass Du befürchtest, dass einer einbrechen könnte oder dass Dir nach 19 Uhr was Schlimmes auf der Straße passieren könnte. Es geht um eine Art von Schuldgefühlen, die entstehen können, weil man nun auf eigenen Beinen steht. Du ziehst in die tollste Stadt der Welt (Berlin? ;) ) und hast ein schlechtes Gewissen deswegen. Vielleicht weil Du Deine Eltern verlässt? Deine Geschwister? Dass Du wegziehst ist ein Zeichen von Erwachsensein. Möglicherweise glaubst Du, dass Deine Familie damit nicht klarkommt? Und indem Du weiterhin Angst hast, zeigst Du, dass Du ja doch noch ein "kleines Mädchen" bist, dass nichts alleine kann und seine Familie noch braucht... Die Angst stellt somit eine Verbindung zu anderen her. Außerdem ermöglicht sie Dir das Aufstellen gewisser Regeln, an die Du Dich zu halten hast, damit nichts Schlimmes passiert - in etwa: "Wenn ich im Dunkeln immer vor 19 Uhr zu Hause bin, dann ist alles gut. Wenn ich dies nicht tue und das unterlasse, bin ich ein guter Mensch und keiner kann/ darf mir was antun:"
Du unterdrückst damit zwangsläufig die Möglichkeit, unabhängig zu agieren und nimmst Dir jegliche Freiheit, Neues zu entdecken und Tolles zu erleben. Ich meine, na klar, solche Regeln schützen einen möglicherweise auch vor unangenehmen Dingen - aber sie engen Dich auch furchtbar ein in Deinem Radius.
Meine Meinung - vielleicht liege ich da vollkommen falsch. Dennoch glaube ich, dass sich hinter der Angst vorm Dunkeln noch eine ganz andere Angst versteckt. Und die gilt es zu identifizieren.
LG