gala_12825432Es ist nicht ganz so einfach...
Hallo silfe,
Danke, dass du dich diesem merkwürdigen Problem angenommen hast. Dein Rat ist sehr vernünftig, aber...
Einiges kannst du aber natürlich nicht wissen. Z.B. sind wir nicht nur deshalb so lange zusammen geblieben, weil Sex keine grosse Rolle spielen würde, sondern weil es andere Themen gab, die sich lange in den Vordergrund drängten. Zuerst waren wir beide noch im Studium und hatten viel Stress, dann zogen wir um, dann starb sein Vater, etc. Bewegte Jahre! Es stand immer etwas anderes auf der "Tagesordnung", das das Sexthema durchaus in den Hintergrund rückte. Es war zwar nicht optimal, unser Liebesleben, aber nicht Tagesordnungspunkt Nummer eins.
Nun läuft alles ein bisschen ruhiger. Aber gerade deshalb wird mir klar, was uns/mir fehlt. Und das ist der Grund, weshalb ich jetzt so unzufrieden bin und mich ein bisschen bange frage, ohje, wie soll das nur weitergehen? Wenn ich den jetzigen Zustand in die Zukunft projeziere, werde ich bis 66 keinen Orgasmus zu zweit mehr haben (pardon für die deutliche Aussage). Und das will ich nicht...
Warum ich so pessimistisch bin? Nun, ich glaube nicht, dass unsere sexuelle Pimp-my-lovelife-Geschichte unser "nächstes längeres Projekt" wird, weil in den Vorjahren schon soviel schiefgelaufen ist. Er ist ein toller Mann. Aber nicht lernfähig. Lernen heisst ja, Verhalten zu ändern - und das kann oder will er nicht.
Ich fühle mich da inzwischen auch hilflos, denn ich rede gegen eine Wand, und nonverbale Signale ignoriert er. Wenn ich ihn positioniere, verändert er sich wieder so, dass es unerfüllend für mich wird. Wenn ich ihm sage oder zeige, was ich mag, vermag er es nicht umzusetzen (nebenbei, es sind Kleinigkeiten, kein Sprung vom Kronleuchter). Mich ärgert das auch, dass er so gar nicht auf mich eingeht, denn ich empfinde es als Missachtung. Ich empfinde Sex mittlerweile als so erfrischend wie Steineklopfen im Bergwerk. Total mühsam, anstrengend, und mich energetisch auch auslaugend. Ich bekomme sozusagen nichts zurück, und für alles, was mich erfreut, muss ich selbst sorgen - danke, das kann ich dann auch wirklich allein. Ich will das nicht mehr und kann es mir absolut nicht vorstellen für die Zukunft. Mittlerweile ist es halt auch so, dass mein Gedächtnis eine Kollektion von Pannen bereit hält, die mich schon präventiv völlig abschreckt. Wenn ich daran denke...
Es ist so schade! Das müsste alles nicht sein, aber...