Hallo!
Ich bin 34J. und seit 2,5 Jahren mit meinem Freund (42J.) zusammen. Als wir uns kennengelernt hatten, war ich gerade aus einer Langzeitbeziehung (>10J.) gekommen und war froh, dass er mir viel Freiheiten ließ (eigene Wohnung, Aktivitäten ohne ihn). Er ist ein "Freiheitsmensch", hatte vor mir nie längere Beziehungen, wünscht sich keine Familie und Kinder etc. aber mit mir zusammen sein und evtl. zusammenziehen konnte er sich schon vorstellen (Er ist mit mir für seine Verhältnisse eine Ewigkeit zusammen).
Das war damals alles von Anfang an klar und entsprach auch meiner Einstellung, ich hatte mich sogar von meinem damaligen Freund getrennt, weil ich mit ihm kein Kind, Heiraten, Hauskaufen etc. wollte. Insofern war alles perfekt.
Nun sind ein paar Jahre mit dem neuen Freund vergangen, eigentlich ist die Beziehung (wenn wir uns sehen) schön, aber meine Einstellung hat sich irgendwie verändert, was mir immer mehr ausmacht. Ich liebe ihn so wie er ist, versuche, ihn nicht einzuschränken in seiner Freiheit, d.h. wir sehen oder telefonieren manchmal auch 1-2 Wochen gar nicht, dann wieder über 3-4 Tage täglich, so wie es uns gerade gut tut und wir auch Zeit haben. Ich merke, dass ich ihm wichtig bin, aber er braucht viel Zeit für sich. Daher, dass sich jeder mit seinen Freunden meist alleine trifft, treten wir auch selten bei Bekannten als Paar auf. Das fand ich am Anfang nicht schlimm, weil ich vorher in einer Horrorsymbiosebeziehung war, in der der Einzelne gar nicht mehr wahrgenommen wurde. Inzwischen finde ich es aber schade, dass ich oft alleine zu Partys oder Einladungen gehe, bzw. auch gar nicht bei seinen Freunden auf Geburtstage eingeladen werde.
Mein Problem ist, dass ich mich immer öfters alleine fühle, besonders, wenn wir 1 Woche nichts von einander hören. Ich habe ihn schon gefragt,ob bei ihm nicht inzwischen auch der Wunsch entstanden ist, mit mir in eine große Wohnung (wo man sich gut zurückziehen kann) zusammen zu ziehen, aber das will er nicht.
Ich merke auch, wenn wir uns ein paar Tage am Stück gesehen haben, und ich nach 1-2 Tagen anrufe, dann kommt am Anfang des Telefonats manchmal so ein Satz wie "Na, ist dir langweilig, soll ich dich jetzt unterhalten..." was mich dann sehr verletzt. (Ich weiß auch nicht wieso er überhaupt auf so einen Gedanken kommt, denn mich braucht gar keiner zu unterhalten, das kann ich schon selbst ganz gut.)
Ich zweifle nicht an seiner Liebe, er hat sich eigentlich gar nicht verändert und macht alles wie an Anfang, er wäre ansonsten mein absoluter Traumpartner. Ich habe Angst, ihn zu verlieren. Ich habe mich total verändert durch ihn. Ich hätte plötzlich von ihm auch total gerne Kinder, weil er wirklich perfekt für mich ist. Ich würde sogar gerne ein Kind von ihm haben, auch wenn wir nicht zusammen wohnen würden. Das habe ich meinem Freund aber noch nicht gesagt, weil ich micht nicht mehr traue, nachdem er nicht mal mit mir zusammen ziehen will. Ich will nicht generell alle diese Dinge mit irgendwem, das hängt wirklich mit seiner Person zusammen.
Das klingt, wenn ich das hier selbst lese vielleicht unverständlich, ich weiß auch nicht weiter, deswegen schreibe ich hier. Manchmal denke ich, dass man so leben kann, wenn man 20J. ist, aber nicht, wenn man Mitte 30J. ist. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mein Leben vergeude und ich mit 40J. dann alleine bin, wenn er wieder seine absolute Freiheit will.
Gibt es Leute, denen es genauso geht?
Was würdet Ihr tun?
Soll ich mich trennen, obwohl ich ihn liebe?