Habe eine Arbeitskollegin (29), mit der mich seit 1 Jahr eine sehr vertraute, sehr freundschaftliche, aber nicht intime Beziehung verbindet.
Wir haben ein sehr "enges" Verhältnis zueinander, sehr offen, ehrlich, vertraut - aber eben halt nicht eine Partnerschaft.
Wir trafen uns häufiger, es knisterte auch ziemlich stark, aber letztlich war es ihr bisher noch nicht möglich, mehr zu können, da sie sich als emotional sehr schwach ansieht. Es war auch immer der Reiz und die Angst des Neuen, da sie in einer (ziemlich labilen) Partnerschaft lebt - und auch ich gebunden bin.
Sie empfindet ein sehr starkes Nähe-Distanz-Problem und ich habe sehr häufig ihre enormen Stimmungsschwankungen (komm her geh weg, ich will deine Nähe jetzt ists mir zu viel etc.) erlebt.
Sie hat mir im Laufe dieses Jahres in sehr vielen Gesprächen von unzähligen "Problemen" erzählt. Sie habe Bulimie, fürchte sich vor Nähe, Intimität, Gefühlen, Zärtlichkeit usw., könne ihren Körper nicht akzeptieren, habe Probleme mit dem S*x, könne nur sehr schwer vertrauen, hat starke Gefühlsschwankungen, habe viele Probleme mit ihrem Partner, unzählige Trennungen/Versöhnungen hinter sich etc., habe Angst, sich emotional fallen zu lassen, Kontrolle zu verlieren, verletzt zu werden, habe Abzesse im Genitalbereich (Ursachen scheinbar unbekannt) - und sie sei auch schon einmal in Therapie gewesen (Grund hat sie nicht genannt) - und bricht eben auch.
Sie sagte mir oft, dass ich sehr wichtig für sie bin, sie mich sehr mag, mich vermisst, wenn ich nicht da bin, sehr an mir hängt, mich nicht verlieren will aber halt Angst vor einem Mehr an Nähe hat. Sie gibt mit zu verstehen, dass sie mich sehr braucht stößt mich aber auch häufig von sich.
Aus vielen Gesprächen, Andeutungen und Verhalten und Weinen (!) von ihr (... würde jetzt hier zu weit führen) habe ich die große Angst/Befürchtung, dass sie ggf. Opfer sexueller Gewalt geworden sein kann - ggf. in der Kindheit oder Jugend.
Aus zahlreichem Verhalten habe ich sogar die Vermutung, dass sie zudem unter einer Borderline-Störung leiden könnte. Dieses Leiden habe ich schon oft sehr schlimm zu spüren bekommen.
Ich habe (aus bangen Ahnungen heraus) zahlreiche Fachbücher über diese Themen gelesen und finde sehr vieles wieder, was nicht nur irgendwie, sondern ganz massiv passt bzw. zutrifft.
Gibt es Erfahrungen über die möglichen Ursachen oder Zusammenhänge zwischen s**uellem Mi**brauch und späterer Borderline bzw. Bulimie ?
Mit scheint, als ob bei dieser Frau irgendwie alles zusammenkommt und sie im Inneren unendlich leidet.
Habe oft das Gefühl, dass sie geradezu darauf wartet, dass ICH sie frage. Ich weiß es aber nicht. Darf ich sie dann überhaupt auf irgendwas (insb. den sMB) ansprechen ? Habe Angst, dass ich dann ggf. schlimmste Erinnerungen wecken könnte etc.
Ich weiß nicht, wie ich mich (als "Freund") verhalten soll; ob oder wie ich helfen kann? Es tut mir auch sehr weh, sie so zu sehen; gerade weil ich sie sehr mag.
Tristan