Hallo zusammen,
ich würde mir wünschen, ein paar Meinungen zu hören (aber bitte nicht von Moralaposteln :-))
Ich, w, verheiratet, bin Anfang Januar über ein soziales Netzwerk in eine Affäre geschlittert. Mein Affärenpartner ist ebenfalls verheiratet. Wir leben 250 km auseinander.
Am Anfang war es so, dass wir uns ständig geschrieben haben, freundschaftlich ausgetauscht haben, was Beruf, Alltag u. Familie betrifft, und auch erotische Mailkonversation geführt haben.
Die rosarote Brille und Schmetterlinge sorgten dafür, dass wir es übertrieben haben, dass mehrmals am Tag Mails hin- und hergingen sowie Morgengrüße, Gute-Nacht-Grüße, und er war eigentlich Derjenige, der irgendwann sagte: "Wir können unsere Beziehung in dieser Intensität nicht auf Dauer neben unseren Familien halten."
Im ersten Moment habe ich es als Rückzug bewertet, aber wenn man es vernünftig sieht, hat er natürlich Recht. Wir waren völlig aufeinander fixiert.
Das erste Mal Sex hatten wir erst nach 6 Monaten Kontakt, wir hatten beide Sorge, dass es sonst nur etwas ganz Oberflächliches wird, wenn man zu schnell miteinander ins Bett hüpft.
Dann 2,5 Monate später war unser zweites intimes Treffen.
Beide Treffen waren wunderschön, erotisch, liebevoll und wertschätzend. Wir hatten nicht nur unglaublich guten Sex, den wir beide in unseren Ehen vermissen, sondern die Treffen waren geprägt von Kuscheln, Reden, Zärtlichkeiten, freundschaftlichen Gesprächen...
Zwischen den Treffen ist unser Austausch jedoch mittlerweile sehr reduziert. Wir tauschen uns aus über Twitter zu allgemeinen Themen (hat ja durchaus etwas Spannendes) oder auch mal eine private (erotische) Mail zwischendurch. Allerdings nicht mehr jeden Tag.
Alle 1-2 Wochen telefonieren wir, wenn zu Hause "die Luft rein" ist.
Und wir haben beschlossen, uns weiterhin alle 3 Monate in einem Hotel zu treffen.
Ich würde ihn eigentlich gerne öfters sehen, aber er ist mit Beruf, Haus und Familie wesentlich eingespannter als ich. Insofern ist das o.k. für mich. Mehr würde wahrscheinlich mit der Zeit auffällig werden.
Was mir manchmal etwas schwer fällt, ist, dass unser Mailaustausch nicht mehr diesen verliebten Charakter hat wie am Anfang. Aber vielleicht ist das auch realistisch so, da wir ja beide keine richtige gemeinsame Zukunft haben und unsere Ehen nicht gefährden wollen. Wahrscheinlich würde ein ständiges Schreiben von "Hab Dich lieb" u.s.w. mit der Zeit auch zu einer Farce werden. In Gesprächen sagt er mir, dass er mich unwahrscheinlich liebt, dass ich seine "richtige" Partnerin wäre, sofern wir beide nicht verheiratet wären, dass wir aber so das Beste daraus machen müssen, was eben nebenher heimlich möglich ist. Wir möchten beide, dass unsere Beziehung dauerhaft hält, weil wir uns sehr schätzen.
Wie seht Ihr das als Außenstehende?
Ist das ein vernünftiger Ansatz, um eine solche Beziehung dauerhaft halten zu können, auch wenn man sich nur 1x im Vierteljahr sieht?
Ich habe immer die Sorge, dass die Beziehung zu unverbindlich werden könnte oder dass die Romantik dadurch verloren gehen könnte. Andererseits sagt mir meine Vernunft, dass es wohl die einzige Möglichkeit ist, um diese Beziehung zu leben.
Ich habe immer etwas Schwierigkeiten, die richtige Dosis der Beziehungspflege zu finden.
Vielleicht habt Ihr Tipps.
Danke im voraus für's Lesen und für Eure Gedanken.