Das Jahr fängt gut an.
Ich schildere kurz meine Lage.
Ich bin 34 Jahre alt, Sie ist 24 Jahre alt. Wir arbeiten beide bei der gleichen Bank, allerdings war ich im letzten halben Jahr in der Schweiz eingesetzt. Wir lernten uns über die Firma kennen, eine Weiterbildung intern, die in DE statt fand.
Vor einem Jahr kamen wir zusammen, konnten uns aber nur 2x im Monat sehen, also Fernbeziehung.
Endlich hatte es funktioniert, dass ich hier einen Job bekomme bei der Bank, sogar in einer Nachbarabteilung im Haus, im Dezember ging es los.
Da ihre Wohnung zu klein ist für meine Möbel, zog ich in die Wohnung, die wir später mal zusammen beziehen sollten, ich verdiene etwas mehr, die Miete wollten wir uns später teilen, das ist soweit kein Thema.
Nun zog ich Mitte November hier her, der ganze Umzugsstress stand erst mal im Vordergrund und ab Dezember ging es los.
Es dauerte nicht lange und kriselte schon. Wegen Kleinigkeiten, sie war nur noch dabei, Party zu machen, hatte ständig alles mögliche vor und zu tun, statt nach meiner Ankunft hier in DE erst einmal für mich da zu sein. Sogar den Umzug musste ich vollständig allein durchführen, ich kenne hier absolut niemanden in der Gegend, in die ich gezogen bin. Ist auch noch sehr ländlich dazu, das war ihr Wunsch.
Binnen einen Monats hat sie sich so verändert, dass ich schon gefühlt habe, ups, da stimmt was nicht. Ich glaube, irgendwie hatte sie sich das lockerer vorgestellt.
Ich mag jetzt garnicht so sehr aufs Detail eingehen, aber ich glaube sie hat unheimliche Probleme, Nähe zuzulassen und fühlt sich sofort gegängelt, kontrolliert, ein Anruf genügt und sie flippt fast aus. Solange ich in der Schweiz war, war alles ok, aber da ich jetzt hier bin, fühlt sie sich wie im Käfig, das ist meine Interpretation. Dabei lasse ich ihr alle Freiheiten der Welt, aber das Gefängnis spielt sich in ihrem Kopf ab.
Lange Rede....ich komme überhaupt nicht mehr an sie heran, während des Monats in dem ich jetzt hier bin, gab es nur eine Nacht, in der sie bei mir war, das muss man sich mal vorstellen, weil sie an jedem Wochenende mit Freunden und auch männlichen Kumpels los zog.
Nun sitze ich hier. Und das Schlimme ist, ich bin extra auch beruflich hier her gezogen. Seit 1.12. arbeite ich quasi drei Büros weiter. Ich habe anfangs auch im Büro extreme Abweisung erfahren, sie wollte am liebsten keine Sekunde mit mir allein im Büro sein, ständig brauchte sie pseudomäßig Kollegen um sich herum, fast als ob sie Angst vor mir und meiner Nähe hätte.
Die Beziehung ist gelaufen, also spätestens seit Freitag dem 13, da hatten wir uns ausgesprochen, ich habe noch nie einen so egoistischen Menschen erlebt, sie ist wie ausgewechselt. Ihr scheint es völlig egal, dass ich jetzt hier sitze, in der Provinz, weniger verdiene als in der Schweiz, alles abgebrochen habe, hier nun von Neuem anfange und ihr quasi zusehen kann, wie sie nach der Party zerlottert ins Büro kommt. Wir arbeiten im Back Office, das kümmert niemanden, trotzdem.
Ich muss zugeben, dass mich das gestern Abend ziemlich depressiv gemacht hat, ich saß in meiner frisch renovierten Wohnung, alleine, Silvesterabend, meine Eltern wohnen wie meine Freunde auch in Norddeutschland, ich hocke hier in Bayern. Ich hatte nicht mal Alkohol da, um mich weg zu schießen.
Meine Ex Freundin - das ist sie jetzt - war auf irgend einer Party und lies auch im Büro noch verkünden, dass sie "jede Menge Spaß haben werde". Super Sache, da war ich ursprünglich auch eingeplant, aber dann kurzfristig wieder ausgeladen worden.
Ich weiß derzeit garnicht, wie es weitergehen soll, auch nicht wie ich ihr begegnen soll, soll ich am besten wieder zum SIE übergehen, krasseste Form der Distanz oder soll ich sie ignorieren? Ich bin total ratlos und ein Gespräch mit Freunden ist nur am Telefon möglich, aber das ersetzt das echte Leben nicht.
Bin echt verzweifelt. Ab dem 13. 1. hab ich mich vorhin kurz entschlossen erstmal in der nächsten grösseren Stadt in ein Fitness Studio angemeldet, da ich hoffe wenigstens so mal unter Menschen zu kommen, ......