Was willst du? Was kannst du?
Ich bin immer wieder erschüttert, wenn ich lese, dass 2 Menschen Kinder haben, obwohl sie nicht einmal über die Lebensentwürfe des anderen Bescheid wissen.
Versuche erstmal dich zu beruhigen. Das ist alles schon ganz schön heftig. Vielleicht solltest du etwas Abstand gewinnen, mit den Kindern irgenwo hinfahren oder zumindest mit einer guten Freundin reden. Du solltest keine überstützte Entscheidung treffen, dir Zeit lassen.
Langfristig läuft es darauf hinaus: Du hast selbst gesagt, dass er nicht davon abrücken wird. Daher gibt es nur zwei Möglichkeiten: du bleibst oder du gehst.
Wenn du gehst, wirst du von heute auf morgen sehr allein sein und es wird ziemlich hart. Das wäre sicher zunächst der schwerste Weg, aber der konsequente Weg, wenn du auf keinen Fall in einer offenen Beziehung leben willst.
Wenn du bleibst, musst du dich mit der Situation anfreunden und sie muss irgendwann auch dir gefallen, schließlich sollst du dich ja nicht mit seinen Wünschen für euer gemeinsames Leben abfinden. Überleg dir gut, ob du es kannst. Eine offene Beziehung ist nichts Schlechtes, aber es muss eine freiwillige Entscheidung beider Partner sein und man benötigt viel mehr Einfühlungsvermögen und Toleranz als in einer monogamen. (Ich bin nicht sicher, ob dein Freund dafür sensibel genug ist, so wie er sich bisher verhalten hat.)
Was würde ich tun?
Zunächst sicher bei ihm bleiben und es akzeptieren. Da ich aber eher an die monogame Liebe glaube, würde ich mich langfristig wohl emotional von der Beziehung distanzieren, neue Männer kennenlernen und irgendwann gehen. Bis dahin würde ich die Situation so gestalten, wie sie für mich und die Kinder am besten ist, d.h. ein stabiles zu Hause und eine möglichst glückliche und ausgeglichene Mutter. Das heißt, nur an sich und die Kinder denken. Aber darin sieht man eben auch, dass es eigentlich schon keine richtige Partnerschaft mehr ist.