Tach zusammen,
also mein Problem steht ja schon kurz und knapp da oben im Titel.
Seit einigen Wochen zerpflügt mich das ganze Thema Liebe und Beziehung recht ordentlich. Ich werde dieses Jahr 26 und stehe immer noch ohne Partnerin da. Ich weiß auch, wo mein Problem liegt, habe aber keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.
Und zwar war ich eigentlich schon immer ein sehr schüchterner Mensch, wobei sich das in den letzten Jahren schon gebessert hat, ich bin zwar immer noch eher zurückhaltend, aber es hat sich doch schon gut gebessert und im Gegensatz zu früher nimmt mein Umfeld mich auch schon ganz anders wahr, das merkt man einfach. Es gibt aber auch noch ein anderes Problem, dazu unten weiter mehr.
Vor gut einem Monat habe ich für mich aber entgültig den Entschluss gefasst, endlich mal aktiv zu werden, es gab bisher zwar Frauen und Mädchen die Interesse hatten, aber ich habe nie was draus gemacht. Wie das jetzt auf einmal kommt, weiß ich auch nicht, aber irgendwie hat es "klick" gemacht und die Leier "Die richtige wird schon kommen" zieht seit 25 Jahren nicht, darauf warten will ich auch nicht mehr.
Bisher hatte ich immer so den Eindruck, dass ich eher unterdurchschnittlich aussehe, war nie sonderlich zufrieden mit mir. Dann habe ich aber einfach mal aus Spaß die App "Lovoo" installiert, Profil angelegt und Foto hochgeladen. Es war nur aus Spaß gedacht und lief so nebenher. Dass aber von den weiblichen Besuchern jede dritte einen Like dagelassen hat, hat mir innerlich irgendwie einen Schub gegeben, weil ich mich nie als gut aussehend wahrgenommen habe. Aber da waren Frauen dabei, die ich vom reinen Aussehen her immer als unerreichbar gesehen habe.
Da ich von den Apps aber nicht so viel halte habe ich einfach den nächsten Schritt gemacht und mich in einer Börse angemeldet, wo auch garantiert nach Partnern gesucht wird und nicht einfach Likes verteilt werden. Das ist jetzt drei Wochen her und dieses Wochenende hatte ich bereits mein erstes Date. Ich war wahnsinnig nervös und irgendwie von mir selbst überrascht, da jetzt wirklich so ins Wasser zu springen und einfach mal zu handeln. Denke nämlich immer viel zu viel über alles mögliche nach und mache am Ende dann eh nichts.
Jedenfalls kam das Treffen nach gut 2 Wochen hin und herschreiben zustande. Ich fühlte mich zu Beginn nicht wirklich wohl bei der ganzen Sache, aber als wir einmal saßen, ging es eigentlich. Wir haben ganze 3 Stunden in einem Restaurant gesessen und sind erst gegangen, als die Bedienung gefragt hat, ob sie die Rechnung bringen soll und da ist uns auch erst aufgefallen, dass eigentlich keiner mehr im Restaurant war bis auf 1-2 andere Leute. Die drei Stunden vergingen wie im Fluge und zu peinlichen Pausen kam es eigentlich nie. Ich war selber ziemlich baff. Eine Einladung auf einen Spaziergang nahm sie auch sofort an und wir sind dann noch eine gute Stunde gelaufen. Von nie ein Date gehabt zu haben bzw. das letzte Ausgehen liegt 5-6 Jahre zurück und dann gleich auf 4 Stunden, fand ich schon ziemlich stark.
Den Abschied habe ich meiner Meinung nach etwas verkackt. Ich wusste nicht wirklich, wie ich das alles jetzt ausklinken soll und habe mich etwas überschlagen. Auf eine Frage nach einem weiteren Treffen meinte sie am Ende dann, dass sie noch nicht weiß, wann sie Zeit hat. Auf meine Nachricht nach dem Treffen, dass ich es schön fand usw. hat sie in der Nacht noch geantwortet und von der Art her auch nicht anders als sonst auch, also dass man denken könnte das war's.
Und jetzt das große Problem. Ich würde sie sehr gerne wiedersehen und finde sie auch sehr sympathisch. Mein Problem ist aber, dass ich nur sehr schwer wirklich Gefühle zeigen kann und das ich die Vermutung habe, dass es nach außen immer eher kalt wirkt. Das liegt ganz einfach daran, dass ich meine Leben lang immer nur verletzt wurde und das in der eigenen Familie. Mit meiner Mutter kam ich super klar, nicht aber mit meinem Vater. Da war ich niemals gut genug und alles, was man jemals getan hat und machen wollte, war Dreck, dämlich und bescheuert. Als ich mich vor vielen Jahren mal mit einem Problem an meine Eltern gewandt habe, wurde ich vom Vater nur ausgelacht und sogar noch damit aufgezogen und beleidigt. Dabei war das ziemlich wichtig für mich. Und von da an habe ich irgendwie alles was so Gefühle angeht total dicht gemacht. Gefühle zeigen setze ich irgendwie gleich mit sich verwundbar machen, Angriffsfläche bieten, auch wenn das ja eigentlich in so einer Situation ziemlich bescheuert ist. Ich meine, lässt eine Frau sich auf 3 Stunden Essen ein und geht dann noch eine weitere Stunde spazieren, wenn der Abend schlecht war? Ich vermute mal eher nicht.
Und trotzdem habe ich es beim Abschied gemerkt, dass ich trotz 4 tollen Stunden nicht wirklich das rüberbringen konnte, was ich wollte. Ich kam mir auf einmal total verklemmt vor.
Nur wie soll ich damit umgehen? Ich wollte ihr ja nicht gleich mein Herz ausschütten, so viel ist nach einem Date ja auch nicht gleich da, aber mehr als "War ein schöner Abend mit dir" habe ich nicht rausbekommen und ich hatte irgendwie den Eindruck, dass sie mehr erwartet hat beim Abschied. Sie hat es zwar erwiedert, dass sie den Abend auch sehr schön fand, aber ich weiß nicht, irgendwie passte mir der Abschied nicht.
Hat jemand vielleicht Tips parat, wie man da über seinen eigenen Schatten springen kann? Vom Gefühl her stehe ich mir ab einem gewissen Punkt nur noch selbst im Weg. :roll: