Das Leben kann so grausam sein!
Erstmal mein Mitgefühl für dich, Tassi. Ich habe in etwa dasselbe letztes Jahr durchgemacht. Ich war 23 Jahre mit meiner Frau zusammen, also mehr als unser halbes Leben. Seit 1993 sind wir verheiratet. Letztes Jahr im Juli haben wir noch unsere beiden 40. Geburtstage gemeinsam groß gefeiert, und es gab für mich nie irgendwelche Zweifel, dass wir beide nicht auch noch als alte Leute vor unserem dann bezahlten Häuschen auf dem Lande sitzen würden. Nur 3 Wochen später sage sie mir, sie hätte keine Liebe mehr für mich. Seit einiger Zeit (mindestens mehrere Wochen, wahrscheinlich aber wohl länger)trifft sie sich mit einem anderen Mann, für den sie intensive Gefühle entwickelt hat. Ich dachte, mir reißt jemand das Herz aus meiner Brust. Doch der Schmerz wurde noch viel größer, als ich erfuhr, dass es mein Freund und Fußballtrainer war, der mir meine Frau wegnahm. Das zog mir nun endgültig den Boden unter den Füßen weg. Genau wie du habe ich Tage und Nächte geheult und wußte nicht, wie es weitergehen sollte. Im September 05 ist sie dann aus unseren Haus ausgezogen und wohnt nun mit ihm zusammen. Sie ließ keine Gelegenheit aus, mir weh zu tun. Selbst heute noch veretzt sie mich immer wieder, indem sie sich mit ihrem neuen Typen bei Nachbarn von mir auf die Terrasse setzt und zu mir rüberglotzt. Es versetzt mir immer wieder einen Stich ins Herz. Doch inzwischen ist ein gutes Jahr vergangen, und das Leben ging einfach so weiter. Irgendwie mußte es ja weiterghen. Ich hatte das große Glück, in diesem Moment wirkliche Freunde zu haben, die für mich da waren. Keine Ahnung, wie oft ich denen die Ohren vollgejammert habe. Und dann kam der Tag, an dem ich nicht mehr geweint habe. Ich habe die Flucht nach virne angetreten und habe heute eine neue Freundin, die inzwischen bei mir eingezogen ist. Natürlich bin ich immer noch traurig, dass alles so gekommen ist, aber es hilft mir nicht, der Vergangenheit hinterherzutrauern. Nur die Zukunft liegt in deinen Händen, die Vergangenheit kann man nicht zurückholen. Das zu deinem seelischen Schmerz durch die Trennung auch noch deine berufliche und gesundheitliche Situation kommt, ist besonders tragisch. An dem Sprichwort: "Wenn was kommt, dann alles auf einmal!" scheint doch viel wahres dran zu sein. Ich wünsche dir, dass du gute Freunde hast, die zu dir stehen, und ganz viel Kraft, um diese Situation zu überstehen! Schäm dich nicht deiner Tränen und deiner Trauer, sondern nimm sie an als ein Teil deines Lebens.
Und nun zu dir, acecat. Wie ist dein zweiter Vorname? Unsensibel? Als ich deine Antwort gelesen habe, kam mir die Galle hoch! Mag ja sein, dass du so ein abgebrühter Mensch bist, dem so eine Situation am Arsch vorbeigehen würde. Wahrscheinlich würdest du der Frau einfach sagen, "ok, wenn du mich ncht mehr liebst, dann mußt du eben gehen", aber so ist nunmal nicht jeder! Es gibt eben auch Menschen, die weitaus emotionller sind und denen es bei so einer Trennung sehr schlecht geht. Dir dasselbe zu wünschen, nur damit du einmal siehst, wie sich so ein Schmerz anfühlt, ist unter meinem Niveau. Sicher hat seine Frau auch einiges durchgemacht, Therapie usw, doch das lindert in keinster Weise seinen Schmerz. Also kann man das auch nicht als Entschuldigung gelten lassen. Und, bitte: Was interessiert tassi es im Moment, dass andere auch solche Probleme haben? Ihm geht es schlecht, und nur das ist für ihn entscheident. Ob irgendwelche anderen menschen, die er gar nicht kennt, dasselbe durchmachen, ist im ersten Moment egal. Dadurch fühlt er sich nicht besser. Davon abgesehen hat er seine Geschichte sicher nicht hier geschrieben, um sich dann von anderen Usern hier Vorwürfe machen zu lassen, sondern weil er sich Hilfe erhofft hat. Doch von helfen bist du weit entfernt...